Klimarisiken werden Thema für den EBA-Stresstest

Behörde konsultiert Einführung von Szenarien

Klimarisiken werden Thema für den EBA-Stresstest

bn Frankfurt – Risiken der Erderwärmung werden ein Thema für den zweijährlichen Stresstest der European Banking Authority (EBA). In einem am Mittwoch publizierten Diskussionspapier konsultiert die Behörde die Branche zur Einführung entsprechender Szenarien auf längere Sicht. Schon im Stresstest dieses Jahres werde die EBA auf freiwilliger Basis Klimarisiken erfassen, einfache Sensitivitätsanalysen unternehmen und auf aggregierter Basis Ergebnisse veröffentlichen, erklärte eine EBA-Sprecherin auf Anfrage. Bei Beobachtern geht man davon aus, dass Klimarisiken 2022 zwingender Bestandteil des Stresstests sein werden. Spannend werde dann sein zu sehen, welche Annahmen Stress-Szenarien zugrunde lägen.Das Konsultationspapier von knapp 40 Seiten soll den Stresstest “informativer, flexibler und kosteneffizienter machen”, wie Chairperson José Manuel Campa erklärte. Die Konsultation läuft bis Ende April.Der EBA schwebt eine Zweiteilung des Tests vor, mit einem aufsichtlichen Teil, der die Kapitalanforderung an eine Bank beeinflusst, und einem zweiten, der Instituten mehr Flexibilität bei Veröffentlichung und Darstellung der Ergebnisse gibt.In dem Papier stellt die EBA zur Diskussion, mehr Transparenz mit Blick auf die Pillar 2 Guidance (P2G), eine bislang nicht öffentliche Kapitalempfehlung der Aufsicht, zu schaffen. Für die Veröffentlichung gebe es drei Optionen, heißt es im Diskussionspapier: die Publikation von P2G, die Veröffentlichung von P2G-Spannen, denen Banken zugeordnet würden, und drittens die Publikation des Kapitalverzehrs im Stresstest, welche Rückschlüsse auf die aufsichtliche Erwartung mit Blick auf Ausschüttungen zulasse.