Fossile Energie

Klimaschützer kritisieren Versicherer

Kohleausschlüsse nehmen zu, doch viele Branchengrößen versichern nach wie vor die Öl- und Gasindustrie. Die Kritik von Klimaschützern hält an.

Klimaschützer kritisieren Versicherer

ak Köln

Viele der weltgrößten Versicherer tun in ihrem operativen Geschäft nach Ansicht von Klimaschützern noch nicht genug, um Einfluss auf den Ausstoß von CO2 zu nehmen. „Während die Kohleausschlüsse zunehmen und damit die Kohleindustrie unter Druck gerät, untergraben Versicherungen ihre eigenen Klima-Ambitionen durch Untätigkeit bei Öl und Gas“, konstatiert die internationale NGO-Kampagne „Insure our Future“.

Das Bündnis, zum dem auch die deutsche Organisation Urgewalt gehört, hat zum fünften Mal die 30 weltweit führenden Versicherer analysiert. Grundsätzlich konstatiert die Initiative, dass europäische Versicherer in der Regel progressiver in Sachen Klimaschutz agieren, koreanische und japanische Versicherer nachziehen und US-Unternehmen das Schlusslicht bleiben.

Die Allianz landet beim Ausschluss von Versicherung fossiler Energien auf Rang 1, da der Konzern erst im Mai seine Kohlerichtlinie verschärft hat. Jedoch gehört die Allianz nach wie vor zu den größten Versicherern im Öl- und Gassektor: sie ist Nummer 4 mit 8,9% Marktanteil laut Orbis Research. Hannover Rück und Munich Re haben sich beide Ranking im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert, ebenso wie Talanx. Bei den beiden Rückversicherern schlägt zu Buche, dass sie Kohle bisher nur für Einzelrückversicherungen ausschließen, nicht jedoch für Sammelrückversicherungen. Hannover Rück und Münchner Rück haben beide allerdings angekündigt, Kohle zu­künftig auch aus Sammelrückversicherungen auszuschließen, jedoch bisher keine Details genannt.

Drei Tage vor der UN-Klimakonferenz in Glasgow hat Axa als erster großer Öl- und Gas-Versicherer einen Ausschlussplan für Unternehmen dieser Branche vorgelegt, der schrittweise in Kraft treten soll und vor allem kurzfristig noch viele Geschäfte erlaubt. Zu den Versicherern, die nicht einmal Kohle und bisher keinen fossilen Energieträger ausschließen, zählt zum Beispiel AIG, die außerhalb Chinas der größte Kohleversicherer bleibt.

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