Konsolidierungswelle setzt sich fort
tl Frankfurt – Die Konsolidierungswelle bei den Rückversicherern wird sich fortsetzen. Dabei werden Erstversicherer, Rückversicherer und der alternative Risikotransfer (über Insurance-Linked Securities, ILS) zusammenwachsen, heißt es in einer Studie von S&P Global Ratings, “More consolidation to come for global reinsurers”. M&A nehmen Fahrt aufDer globale Rückversicherungssektor sieht sich weiterhin einigen großen Herausforderungen gegenüber. Dazu gehören die niedrigen Zinsen, die Überkapazitäten (die auf die Preise drücken) und die Neigung der Zedenten (Erstversicherer), mit weniger und größeren Rückversicherern zusammenarbeiten zu wollen. Diese Faktoren werden zusammen mit den günstigen Finanzierungen die M&A-Aktivitäten in den kommenden Jahren befeuern, glaubt S&P. Gerade Rückversicherer mit einem eingeschränkten Geschäftsmodell und beschränkter geografischer Präsenz würden entweder eine Fusion beziehungsweise Übernahme erwägen oder selbst zum Übernahmeziel werden. Durch M&A werden Erstversicherung, Rückversicherung und Verbriefungen (ILS) weiter zusammenwachsen, ist die Ratingagentur überzeugt.Es werde also mehr Transaktionen wie die Übernahme von XL durch Axa und von Nephila, einem der größten alternativen Investmentmanager, durch Markel geben. Ihre geografische Diversifikation haben China Re durch die Übernahme von The Hanover Insurance International Holdings und RenRe durch den Kauf von Tokio Millennium Re vorangetrieben. Dies heiße aber nicht, betont S&P, dass eine Fusionswelle unter den größten zehn Rückversicherern zu erwarten sei. Denn das würde nicht nur erhebliche Ausführungsrisiken mit sich bringen, sondern auch zu einer Konzentration der Gegenparteirisiken für die Zedenten führen, was in der Konsequenz den Verlust von Kundenbeziehungen für die neu formierte Gruppe mit sich bringen würde. Allerdings sind Übernahmeziele – kleine bis mittelgroße Rück- oder Erstversicherer mit Fokus auf eine bestimmte Nische und einem guten Vertragsbestand – immer schwerer zu finden. Was noch auf dem Markt ist, werde immer teurer und lasse sich damit schwerer gegenüber den eigenen Aktionären als Übernahmeziel begründen. Wenig RatingänderungenAus Sicht des (Kredit-)Ratings sind M&A-Transaktionen zu Beginn etwas negativ, weil ein Ausführungsrisiko besteht und meist stärkere Marktteilnehmer schwächere übernehmen. Spätestens zwei Jahre nach Bekanntgabe der M&A-Transaktion hat die Ratingagentur die allermeisten ursprünglichen Bewertungen der übernehmenden Gesellschaft bestätigt. Uneinheitlich ist das Bild hingegen bei den Übernahmezielen. In einem knappen Drittel der Fälle ist der Ausblick nach Bekanntgabe der Akquisition “stabil”, in einem knappen Fünftel “negativ”.