Kreditgenossen schließen sich Sparkassen-App "Kwitt" an

Handyüberweisung ab Juni unter gleichem Namen

Kreditgenossen schließen sich Sparkassen-App "Kwitt" an

jsc Frankfurt – Die Volks- und Raiffeisenbanken geben ihrem Handybezahlsystem einen neuen Namen: Ab Anfang Juni tritt die Dienstleistung “Geld senden & anfordern” unter “Kwitt” auf und übernimmt damit die Bezeichnung der Sparkassen, teilten der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Dienstag mit. Bereits seit Februar ist es möglich, über ein Smartphone Geld nicht nur innerhalb, sondern auch zwischen den beiden Institutsgruppen per Handy zu überweisen. Für eine Kooperation mit weiteren Handybezahlsystemen sei Kwitt “grundsätzlich offen”, und zwar für Angebote “sowohl aus der Kreditwirtschaft wie auch von bankunabhängigen Anbietern”, teilten die Verbände mit.Mit dem Vorstoß setzen die Kreditgenossen auf eine Wiedererkennbarkeit, sagte eine Sprecherin des BVR. Bereits heute bieten fast alle Volks- und Raiffeisenbanken die Zahlungsfunktion an, wie der zugehörige IT-Dienstleister Fiducia & GAD erklärte. Bei den Sparkassen haben laut DSGV bereits 860 000 Kunden das Programm genutzt, die Zusammenarbeit mit den Kreditgenossen soll den Dienst stärken. “Kwitt” muss sich beispielsweise gegen den digitalen Anbieter Paypal behaupten, gegen “Moneybeam” der Online-Bank N26 sowie gegen Dienste wie “Lendstar”, “Cringle” und “Elopay”. Das Prinzip des “P2P” – kurz für “von Person zu Person” – ist bei den Anbietern jeweils ähnlich: Die App ermöglicht die Überweisung von Geldbeträgen an Personen, die im Adressbuch hinterlegt sind. Sofern der Empfänger beim selben Anbieter registriert ist, muss der Nutzer die IBAN-Nummer nicht mehr angeben. Im Stil eines Messengerdienstes können auch Fotos und ein Text ergänzt werden. Vor allem Zahlungen in geringer Höhe sollen mit den Diensten abgewickelt werden, wie die Werbung der Anbieter nahelegt, etwa wenn nach einer gemeinsamen Taxifahrt oder einem Restaurantbesuch jeder seinen Anteil leistet. Bei “Kwitt” sind Zahlungen bis 30 Euro in der Regel ohne TAN-Eingabe möglich, wie die Verbände schreiben. Ob die Handyüberweisung über das Kontomodell kostenlos angeboten wird oder zusätzlich abgerechnet wird, liegt in der Verantwortung der jeweiligen Bank oder Sparkasse. Konkurrenz für Paydirekt”Kwitt” ist allerdings nicht das einzige säulenübergreifende Angebot. Der Zahlungsdienstleister Paydirekt, der von Sparkassen, Kreditgenossen und privaten Instituten ins Leben gerufen wurde, bietet seit Juli 2017 ebenfalls Zahlungen von Handy zu Handy an, nachdem die öffentlich-rechtlichen und genossenschaftlichen Institute bereits Ende 2016 ihre Dienste auf den Weg gebracht hatten. Weshalb Sparkassen und Kreditgenossen jenseits von Paydirekt einen säulenübergreifenden Auftritt anstreben, ließen die Verbände auf Nachfrage offen. Technisch sei es möglich, “Kwitt” mit Paydirekt zu verknüpfen, teilte der DSGV mit. “Eine entsprechende zeitliche Planung hierfür ist aber noch nicht aufgesetzt.”