Kreditgenossen steigern Gewinn

Deutlich besseres Bewertungsergebnis - BVR-Präsident Fröhlich setzt 2013 auf Marktanteilsgewinn

Kreditgenossen steigern Gewinn

Die genossenschaftliche Bankengruppe hat ihr Ergebnis 2012 dank eines Zuwachses an Volumen und eines besseren Bewertungsergebnisses gesteigert. In diesem Jahr dürfte das niedrige Zinsniveau belasten.wf Berlin – Die 1 101 Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD-Banken und genossenschaftlichen Sonderinstitute haben 2012 ihre Erträge im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert. Der Jahresüberschuss legte um 3,9 % auf 2,2 Mrd. Euro zu. Eine um 350 000 gewachsene Mitgliederzahl, dynamisches Kreditgeschäft sowie Kursaufholungen bei Wertpapieren waren die wesentlichen Ursachen dafür, sagte Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), vor der Presse in Berlin. Für 2013 rechnet der Verband mit einem Ergebnis der Gruppe leicht unter 2012. Zwar dürften die Institute Marktanteile hinzugewinnen, doch werde der Zuwachs an Volumen die Belastung aus dem niedrigen Zinsumfeld nur teilweise kompensieren.Vor Steuern erzielten die Genossenschaftsbanken 2012 ein Ergebnis von 7,4 (i. V. 7,0) Mrd. Euro. Beim Zinsüberschuss habe die Bankengruppe die schlechtere Marge aus der Niedrigzinsphase durch mehr Volumen überkompensiert, sagte Fröhlich. So sank die Zinsspanne zwar in Relation zu Bilanzsumme, stieg aber absolut um 0,4 % auf 16,4 Mrd. Euro. Der Provisionsüberschuss erreichte wieder 4,1 Mrd. Euro. Bei allgemeinen Verwaltungsaufwendungen von 13,7 (13,4) Mrd. Euro betrug die Cost-Income-Ratio 66,9 (65,5) %.Das im Jahr zuvor negative Bewertungsergebnis wies 2012 einen Swing von 771 Mill. Euro auf und erreichte 442 Mill. Euro. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft sei zum dritten Mal in Folge gesunken, sagte Fröhlich und begründete dies mit der guten wirtschaftlichen Verfassung der Kunden. Das Bewertungsergebnis aus den Forderungen ging auf 295 (400) Mill. Euro zurück. Die Vorsorgereserven wurden mit 72 (782) Mill. Euro dotiert. Im Bewertungsergebnis der Wertpapiere gab es infolge der Erholung an den Kapitalmärkten eine Wertaufholung von 665 Mill. Euro nach einer Belastung von 711 Mill. Euro im Vorjahr.Die Kredite an Privat- und Firmenkunden stiegen in der Berichtsperiode gegenüber Vorjahr um 4,4 % auf 443 Mrd. Euro. Auf der Einlagenseite steigerten die Institute ihre Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken um 3,5 % auf 542 Mrd. Euro. Im Verbundgeschäft wuchs das gesamte betreute Kundenvolumen um 4,5 % auf 1,335 Bill. Euro.Die Ertragstärke erlaube eine hohe Eigenkapitaldotierung, sagte Fröhlich. 3,1 (2,9) Mrd. Euro flossen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken. Die Kernkapitalquote stieg auf 11,9 (11,3) %. Der Wert für 2011 liegt niedriger als die vor einem Jahr genannten 12 %, weil seit 2012 laut Vorstandsmitglied Andreas Martin Sonderinstitute einbezogen bezogen sind. Der Solvabilitätskoeffizient erreichte 15,9 (15,6) %. Bei Trennbank differenzierenIn der Debatte über das Trennbankengesetz dringt der BVR darauf, die verbundinternen Transaktionen vom Eigenhandel der DZ Bank und der WGZ Bank abzuziehen. Der Eigenhandel soll dem Gesetzentwurf der schwarz-gelben Koalition zufolge ausgegliedert werden. Die Handels- und Liquiditätspositionen von DZ Bank und WGZ Bank reflektierten zu großen Teilen verbundinterne Geschäfte, sagte BVR-Vorstandsmitglied Gerhard Hofmann.