Bankenaufsicht

Kriegsfolgen für Banken verkraftbar

Die Geldhäuser der Eurozone können aus Sicht von EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria die Folgen des Ukraine-Kriegs für ihr Russland-Geschäft insgesamt verkraften. „Das direkte Engagement scheint insgesamt managebar zu sein“, sagte Enria am...

Kriegsfolgen für Banken verkraftbar

Reuters Frankfurt

Die Geldhäuser der Eurozone können aus Sicht von EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria die Folgen des Ukraine-Kriegs für ihr Russland-Geschäft insgesamt verkraften. „Das direkte Engagement scheint insgesamt managebar zu sein“, sagte Enria am Dienstag auf einer Online-Finanzkonferenz der US-Bank Morgan Stanley. Selbst in einem Extremszenario, in dem die Institute ihre russischen Töchter aufgäben, seien die Belastungen bewältigbar.

Dies hänge auch damit zusammen, dass die meisten russischen Töchter in lokalen Währungen finanziert seien. Zudem wiesen die europäischen Institute solide Kapitalpositionen auf. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist für die Kontrolle der Großbanken im Währungsraum zuständig. „Die Institute verringern zudem diese Engagements, wickeln Positionen ab“, sagte Enria.

Manche Großbanken der Eurozone prüfen inzwischen, ob sie sich ganz aus Russland zurückziehen wollen. Vor Enrias Auftritt hatte beispielsweise Unicredit-Chef Andrea Orcel auf der Konferenz mitgeteilt, die italienische Bank erwäge einen Ausstieg aus dem Russland-Geschäft. Das zweitgrößte Finanzinstitut Italiens gehört zu den europäischen Instituten, die besonders stark in Russland engagiert sind. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hatte Schockwellen in der Bankenbranche ausgelöst.

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