fir Frankfurt – Die globale Regulierungsinstitution in der Geldwäschebekämpfung, die Financial Action Task Force (FATF), hat entsprechende Aufsichtsbehörden und Banken aufgerufen, sich auf veränderte Betrugsmaschen einzustellen. Die Coronakrise habe neue Bedrohungen durch Kriminelle und Schwachstellen im Vorgehen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung offenbart, heißt es in einem 34-seitigen Papier der Pariser Institution. Bereits Anfang April hatte sie angemahnt, noch mehr Wachsamkeit als üblich walten zu lassen, weil davon auszugehen sei, dass Regierungen, Behörden, Aufseher und Finanzdienstleister in der Krise abgelenkt seien.Spezifische Trends, die sich aus der Coronakrise für den Kampf gegen Geldwäsche ergäben, befänden sich “noch im Anfangsstadium der Identifizierung”, erklärte die FATF. Straftaten, die speziell mit der Pandemie zusammenhingen, umfassten beispielsweise Cyberangriffe, das Abzwacken von staatlichen Hilfsleistungen oder der Missbrauch häufiger genutzter Online-Bankgeschäfte und Kryptovermögenswerte zur Geldwäsche. Die FATF warnt explizit, dass die zunehmende Nutzung des unregulierten Finanzsektors Kriminellen mehr Möglichkeiten verschaffe, Gelder zu waschen.Auffallend sei zudem ein starker Anstieg von Angriffen, bei denen per E-Mail oder SMS, die auf betrügerischen Internetseiten verlinken würden, oder mit virenverseuchten Anhängen versucht werde, an Zahlungsdaten oder Benutzernamen und Passwörter zu gelangen. Die Täter gäben sich etwa als Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder als Regierungsbeamte aus.Zu beobachten sei auch, dass Kriminelle die von manchen Aufsichtsbehörden temporär gelockerten Bestimmungen zur Kundenidentifizierung (KYC) missbrauchten oder sich Schwachstellen in internen Kontrollen bei Banken zunutze machten, die dadurch bedingt seien, dass Compliance-Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiteten und nicht in gewohnter Weise agieren könnten.