Krise beeinflusst Sparverhalten kaum

Börsen-Zeitung, 3.9.2020 dpa-afx Bonn - Die wirtschaftliche Krise ist am aktuellen Sparverhalten der Deutschen kaum abzulesen. Zur Hochzeit der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen stieg die Zahl der Sparer im Vergleich zum...

Krise beeinflusst Sparverhalten kaum

dpa-afx Bonn – Die wirtschaftliche Krise ist am aktuellen Sparverhalten der Deutschen kaum abzulesen. Zur Hochzeit der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen stieg die Zahl der Sparer im Vergleich zum Vorjahr leicht an, wie die Postbank am Mittwoch mitteilte. Ende April gaben 77 % der Befragten an, Geld beiseitezulegen, 2019 waren es 74 %. Die Zahlen stammen aus einer Postbank-Telefonumfrage von etwa 1 000 Menschen über 16 Jahren.”Die unsichere Wirtschaftslage motiviert die Menschen, ihr Geld beisammenzuhalten, denn wer weiß, welche finanziellen Herausforderungen noch zu stemmen sind”, sagte Frank Kuczera, zuständig für Anlagen bei der Postbank. Nach Angaben der Befragten haben 69 % ihr Sparverhalten während der Krise nicht verändert, 11 % legten sogar mehr Geld zurück. 5 % gaben an, dass sie zuletzt weniger sparten, weitere 5 % sparten nichts mehr, 8 % sahen sich sogar dazu gezwungen, ihre Ersparnisse anzugreifen. “Die Sparleistung reduzieren oder ganz einstellen mussten vor allem Personen mit einem vergleichsweise geringen Haushaltsnettoeinkommen und solche, die durch die Krise Einkommen eingebüßt haben”, erläuterte Kuczera. Etwa jeder fünfte Deutsche ist nach Angaben der Studie aufgrund der Coronakrise von Einkommensverlusten betroffen, knapp jeder Zweite mit Einbußen spart aktuell weniger oder gar nicht mehr.