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Krypto-Geldwäsche wird sanktioniert

In den Niederlanden wurde der Softwarespezialist Alexey Pertsev festgenommen. Er soll sich am Verschleiern von Finanzströmen beteiligt haben.

Krypto-Geldwäsche wird sanktioniert

bg Frankfurt – Nachdem das US-Finanzministerium Anfang der Woche wegen Geldwäschervergehen Sanktionen gegen den DeFi-Betreiber Tornado Cash verhängt hatte, ist es nun zu einer ersten Festnahme gekommen. Wie die niederländische Behörde FIOD (Fiscal Information and Investigation Service) am Freitag mitteilte, wurde bereits am Mittwoch ein 29-jähriger Verdächtiger festgenommen, der sich am Verschleiern von Finanzströmen beteiligt haben soll.

Wie sich am späten Freitag herausstellte, handelt es sich um den Softwarespezialisten Alexey Pertsev, laut seinem Linkedin-Profil seit August 2018 CEO von Peppersec, die auch Smart Contract Audits durchführt. Entsprechende Spekulationen auf Twitter bestätigte Pertevs Ehefrau Ksenia Malik dem Krypto-Onlinedienst „The Block“. Ihr Mann sei am Mittwoch im Zentrum von Amsterdam festgenommen worden. FIOD-Angaben zufolge haben die Beteiligten große Profite aus den illegalen Transaktionen gezogen. Das Financial Advanced Cyber Team (FACT) der FIOD hat festgestellt, dass über Tornado Cash seit 2019 Transaktionen im Wert von 7 Mrd. Dollar geleitet wurden, wovon Kryptowährungen im Wert von mindestens 1 Mrd. Dollar aus kriminellen Quellen stammten.

Guthaben abgezogen

Die US-Regierung hatte am Montag 44 mit Tornado Cash verbundene Ethereum- und USDC-Wallets gesperrt. Aus den übrigen Wallets wurden daraufhin 15% der Kryptoguthaben abgezogen, so ein Bericht von „The Block“. Einige Kryptodienste limitierten den Zugang zu Tornado Cash, die Plattform DYDX blockierte alle mit Tornado verbunden Konten. Die USA gehen gegen Tornado so hart vor, weil kürzlich herauskam, dass nordkoreanische Hacker diesen Dienst zum Waschen von Geldern nutzten, die von Cybererpressungen und Diebstählen stammten. Da sich die Spuren von Coins über eine Blockchain und ihre Wallet-Adresse verfolgen lassen, wurde offenbar, dass die Nordkoreaner sich Kryptowährungen aus dem Hack der „Ronin Bridge“ verschafft hatten und diese dann über den Mixer von Tornado in andere Coins tauschten, die sich dann unverdächtig in Dollar auszahlen lassen.

Die niederländischen Behörden erklärten, dass weitere Festnahmen erfolgen könnten. Pertsev wurde einem Haftrichter vorgeführt. Noch ist nicht klar, ob es sich bei dem Festgenommenen um einen der Programmierer des Smart Contract handelt oder nur um einen Wallet-Betreiber.

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