Creditreform-Analyse

Landesbanken stecken Pandemie weitgehend weg

Drei von vier großen Landesbanken verzeichneten im Coronajahr 2020 eine fallende Cost-Income-Ratio. Anders stellt sich das bei der Nord/LB dar.

Landesbanken stecken Pandemie weitgehend weg

fir Frankfurt

Die Corona-Pandemie hat der Wirtschaftlichkeit von drei der vier großen Landesbanken wenig anhaben können, betrachtet man die Cost-Income-Ratio (CIR) als Gradmesser. Das jeweilige Aufwand-Ertrag-Verhältnis von Helaba, LBBW und BayernLB lag im Juni dieses Jahres unter dem Vorjahreswert, befindet Creditreform Rating in einer Analyse (siehe Grafik). Aus dem Raster fiel lediglich die angeschlagene Nord/LB. „Die Coronakrise wirkte sich für die Landesbanken im Jahr 2020 anhand der CIR nur bedingt negativ aus“, hieß es. „Das erste Halbjahr 2021 dagegen war für die meisten Landesbanken von starken Erholungsprozessen geprägt.“

Der Nord/LB habe hingegen ein nicht zufriedenstellendes Neugeschäft zu schaffen gemacht. Bei der Gesamtkapitalrentabilität sehe es schon anders aus, schreiben die Analysten. Die in der Pandemie gebildete Risikovorsorge habe sich bemerkbar gemacht, allerdings sei in der ersten Hälfte dieses Jahres eine deutliche Erholungsbewegung offensichtlich.

„Der mehrheitliche Trend der rückläufigen CIR ist branchenweit zu beobachten“, heißt es weiter. Die zurückgehenden Werte seien Ausdruck davon, dass die ursprünglichen Befürchtungen nicht in dem Maße eingetreten seien wie erwartet und Risikovorsorgen bereits teils wieder aufgelöst werden konnten. Die Assetqualität sei hoch, tatsächliche Ausfälle von Krediten seien auch dank staatlicher Unterstützung im vergangenen Jahr selten gewesen. In der ersten Hälfte dieses Jahres könne zwar ein leichter Anstieg der NPL-Quote, also des Anteils notleidender Kredite an den Gesamtkrediten, festgestellt werden, doch bewege sich die Zunahme auf sehr geringem Niveau.

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