Nach einem starken Anstieg der verwalteten Vermögen in den ersten sechs Monaten auf annähernd 2 Mrd. Euro rechnet der Lloyd-Fonds-Konzern auch im Gesamtjahr mit Wachstum. Bis Jahresende soll das Vermögen im Zwölfmonatsvergleich um 740 Mill. Euro oder 45% auf 2,4 Mrd. Euro gestiegen sein, wie das Unternehmen berichtet. Das Wachstum führt das börsennotierte Finanzhaus aus Hamburg auf einen deutlich verstärkten Vertrieb zurück.

Mit der Annäherung an die Schwelle von 2 Mrd. Euro im ersten Halbjahr sowie in Anbetracht eines operativen Ergebnisses vor Abschreibungen (Ebitda) von 7,2 (–2,4) Mill. Euro und einer Ebitda-Marge von 43% bezogen auf den Nettoumsatz von 16,8 Mill. Euro sieht sich Lloyd Fonds auf Kurs bei der operativen Umsetzung der mittelfristigen Finanzziele. Bis 2024 soll das betreute Anlagevermögen durch organisches und anorganisches Wachstum auf über 7 Mrd. Euro steigen. Dabei strebt der Konzern eine Ebitda-Marge von über 45 (2020: 26,1)% gemessen am Nettoumsatz an.

Weiteres überproportionales Wachstum der verwalteten Vermögen im Segment Lloyd Fonds Liquid Assets mit den Geschäftsfeldern Lloyd Fonds (aktives Fondsmanagement), Lloyd Vermögen (persönliche Vermögensverwaltung) und LAIC (Wealthtech) sieht der Konzern als wesentlichen Treiber der künftigen Ergebnisse an. Allein auf das Geschäftsfeld Lloyd Fonds entfiel per 30. Juni ein Volumen von rund 1,4 Mrd. Euro, das Geschäftsfeld Lloyd Vermögen machte zur Jahresmitte etwa 430 Mill. Euro des gesamten Volumens aus, das Geschäftsfeld LAIC rund 140 Mill. Euro. Im Zuge der seit 2018 forcierten Neuausrichtung schmelzen die Erträge im Bestandsgeschäft ab, das im kleineren Segment Lloyd Fonds Real Assets mit den Geschäftsfeldern Immobilien, Schifffahrt und sonstige Assets gebündelt ist. Der Segmentumsatz im ersten Halbjahr belief sich noch auf 1,1 Mill. Euro.

Das beschleunigte Wachstum des Vermögens im Kernsegment sieht Lloyd Fonds als Bestätigung der Plattformstrategie. „Wir sind insgesamt sehr zufrieden“, erklärte Vorstandschef Achim Plate im Zwischenbericht zum ersten Halbjahr mit Blick auf den Ergebnisverlauf. Infolge des verbesserten operativen Ergebnisses des Konzerns soll der operative Cash-flow 2021 auf 14 bis 16 (–0,9) Mill. Euro steigen. Zum 30. Juni waren es 13 (–0,5) Mill. Euro. Das Ergebnis nach Steuern und Minderheiten verbesserte sich im Halbjahresvergleich auf 3,7 (–3,9) Mill. Euro, wobei das Unternehmen von einem um 2 Mill. Euro besseren Finanzergebnis profitierte. Die Lloyd-Fonds-Aktie, die im ersten Halbjahr um 40% zugelegt hatte, ging am Dienstag an der Börse in Frankfurt mit einem Minus von 1,7% bei 9,20 Euro aus dem Handel.