Lloyds will Investmentplattform aufbauen
hip London
Die Lloyds Banking Group hegt große Hoffnungen für das Geschäft mit Investments und der individuellen Altersvorsorge auf dem Heimatmarkt. Wie Antonio Lorenzo, der Chef der Vermögensverwaltungssparte Scottish Widows und des Versicherungsgeschäfts der schottischen Großbank, der „Mail on Sunday“ darlegte, hat das Institut bei direkt an den Verbraucher vermarkteten Anlage- und Altersvorsorgeprodukten derzeit lediglich einen Marktanteil von 3 %. Jedes Jahr werden seinen Angaben zufolge 10 Mrd. Pfund von Lloyds weg zu privaten Pensionsplänen hin verschoben. Sein Ehrgeiz sei es, den Marktanteil der Bank binnen drei bis fünf Jahren auf mehr als 10 % zu steigern.
Der Branchenprimus Hargreaves Lansdown hat Assets von mehr als 135 Mrd. Pfund unter Verwaltung. „Unser Ziel ist, kurzfristig auf mehr als 100 Mrd. Pfund zu kommen“, sagte Lorenzo der Sonntagszeitung. Lloyds hatte im Juli den Erwerb der Investment- und Altersvorsorgeplattform Embark Group für 390 Mill. Pfund bekanntgegeben (BZ vom 29. Juli). Lorenzo bezifferte das von ihr verwaltete Vermögen auf 60 Mrd. Pfund. Er will auch einen eigenen Robo-Advisor an den Start bringen. Fast 18 Millionen Kunden nutzen die App der Bank, die mit Embark in einen der wenigen Märkte drängt, in denen sie noch keine wesentliche Rolle spielt.
Bei der betrieblichen Altersvorsorge gehört Lloyds mit Scottish Widows zu den führenden Anbietern. 2017 übernahm die Bank das britische Geschäft mit Betriebsrenten von Zurich. Ein Jahr darauf ging sie eine Partnerschaft mit Schroders ein, um Angehörige der gehobenen Mittelschicht – mit mehr als 100 000 Pfund, die angelegt werden wollen – Anlageberatung anzubieten. Zudem beteiligte sich Lloyds mit knapp einem Fünftel an Cazenove Capital.