Maue Kreditvergabe für Immobilien
tl Frankfurt
Das Neugeschäft in der gewerblichen Immobilienfinanzierung ist 2020 deutlich geschrumpft. Für 2021 zeichnet der Immobiliendienstleister ein verhalten positives Bild, wie er gestern mitteilte. Im Vergleich zu 2019 haben die an der JLL- Befragung teilnehmenden zwölf Institute 20% weniger Neugeschäft gemacht (s. Grafik). Ihr gesamtes Neugeschäft ging auf 36,6 (45,5) Mrd. Euro zurück. Nur zwei Banken verzeichneten Zuwächse: die LBBW (+16% auf 5,8 Mrd. Euro) und die Berlin Hyp (+2% auf 5,2 Mrd. Euro), wobei bei der LBBW Prolongationen enthalten sind, bei den Berlinern hingegen nicht. Diese Unterschiede finden sich leider auch bei den anderen Gesellschaften. Zahlen ohne Kreditverlängerungen nannten DZ Hyp, Berliner Sparkasse, Münchener Hyp, Deutsche Hypo und Hamburg Commercial Bank.
Den stärksten prozentualen Verlust wies die Hamburg Commercial Bank aus (–81% auf 0,5 Mrd. Euro), während betragsmäßig der Rückgang bei der DZ Hyp (–2,1 Mrd. Euro auf 7,6 Mrd. Euro) am ausgeprägtesten war. Zu den Hintergründen dieser Entwicklung sagte Anke Herz, Head of Debt Advisory, JLL Germany: „Die Vergabe von Immobilienfinanzierungen erfolgte selektiv. Banken verlangten höhere Eigenkapitalquoten bei leicht gestiegenen Margen. Zudem spielten gestiegene Vorvermietungs- und Vorverkaufsquoten insbesondere bei Projektentwicklungen und Repositionierungen eine zunehmend wesentliche Rolle. Die Erfüllung solcher Auszahlungsvoraussetzungen erwies sich angesichts der Nachfrageschwäche als schwieriger als in vorangegangenen Jahren.“ Für die Banken gelte, so Herz weiter, dass sie eine höhere Risikovorsorge betreiben und entsprechend mehr Eigenkapital vorhalten müssten. Das erschwere die Finanzierung vor allem risikobehafteter Engagements. Für 2021 zeigt sich beim Neugeschäft ein gemischtes Bild: Fünf Banken erwarten einen Anstieg gegenüber 2020, vier Institute prognostizieren ein gleichbleibendes Neugeschäft, und drei Banken gehen von einem Rückgang aus.