Erhebung

Mehr faule Kredite in Italiens Banken zu erwarten

Italiens Banken dürften einer Erhebung zufolge mit einem Anstieg der faulen Kredite rechnen, aber resilient bleiben.

Mehr faule Kredite in Italiens Banken zu erwarten

bl Mailand

Der Anteil der ausfallgefährdeten Kredite (NPL-Quote) in den Bilanzen der italienischen Banken wird in diesem Jahr voraussichtlich im Vergleich mit 2021 steigen. Krisensituationen seien dadurch jedoch nicht zu erwarten, heißt es in dem „Atlas der führenden Banken“, den die Finanzzeitung „Milano Finanza“ jetzt herausgegeben hat.

Untersucht wird in dem Atlas der Gesundheitszustand der Institute des Landes. Im vergangenen Jahr haben die italienischen Banken von den steigenden Zinsen profitiert und dank höherer Zinsüberschüsse und Kostensenkungen ihre Gewinne gesteigert. Gleichzeitig haben sie das Volumen ausfallgefährdeter Kredite gegenüber 2021 von 40 auf 37 Mrd. Euro reduziert. Besonders erfolgreich war dabei die Südtiroler Sparkasse, bei der nur 0,1% des gesamten Kreditvolumens notleidend war. Auf den weiteren Plätzen folgen mit der Cassa Centro Padana und dem Credito Emiliano ebenfalls eher kleinere Institute. Die HVB-Mutter Unicredit liegt in dieser Rangliste auf Platz vier, Italiens größte Bank Intesa Sanpaolo auf Platz zwölf.

Dafür führt das Institut mit einem Jahresgewinn von 4,2 Mrd. Euro die Liste der größten Gewinner in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres an. Auf den Plätzen sind die mehrheitlich staatliche Förderbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) mit 2,8 Mrd. Euro, Unicredit (1,5 Mrd. Euro), Fideuram (1,1 Mrd. Euro) und die Mediobanca (800 Mill. Euro) zu finden. Italiens Nummer drei, BPM, liegt mit 569 Mill. Euro auf Platz acht, die Nummer vier, BPER, auf Platz neun. Insgesamt wiesen die fünf größten Banken Italiens per Ende September einen Gewinn von 8,9 Mrd. Euro (plus 5,5%) aus.

In der Liste der resilientesten Institute, die Marktanteile, Kapitalrendite und weitere Faktoren berücksichtigt, führt die BFF Bank vor der Volksbank von Sondrio. Bei der Börsenperformance lag 2022 die BPM mit einem Plus von 27% vorn.