Infrastruktur für Netzmanagement

Metzler und Telekom im Bitcoin-Mining verbunden

Bitcoin-Mining-Infrastruktur kann zu einer flexibilisierten Steuerung der Energienetze beitragen. Das Bankhaus Metzler und die Deutsche Telekom wollen das in einem Pilotprojekt unter Beweis stellen.

Metzler und Telekom im Bitcoin-Mining verbunden

Metzler kooperiert mit der Telekom beim Bitcoin Mining

Beitrag für Management der Energienetze

bg Frankfurt

Das Bankhaus Metzler und die Deutsche Telekom haben ein Pilotprojekt gestartet, um eine Bitcoin-Mining-Infrastruktur auf Basis überschüssiger Energie zu betreiben. Der Test solle valide Felddaten und Erkenntnisse liefern, um Folgeprojekte zu planen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Die Partnerschaft will im Rahmen des „Grid Managements“ erkunden, wie der Betrieb von Mining-Infrastruktur zur Steuerung der Energienetze beitragen kann. Dabei kann das Projekt auf die Erfahrungen aus anderen Ländern auf­setzen.

So bestehen beispielsweise im US-Bundesstaat Texas bereits Vereinbarungen zwischen den Stromnetzbetreibern mit den Minern. Letztere haben sich bereit erklärt, ihre Anlagen runterzufahren, wenn im Netz zusätzliche Mengen benötigt werden. Diese Flexibilität dient der Akzeptanz der stromintensiven Branche und kann mit niedrigen Strompreisen belohnt werden. Das Pilotprojekt von Metzler und der Telekom-Tochter MMS zielt darauf ab, die Anwendbarkeit eines vergleichbaren Ausgleichprozesses für das deutsche Stromnetz zu validieren.

Angebot und Nachfrage im Netz flexibler managen

Auch in europäischen Ländern wie Finnland gibt es Beispiele für eine erfolgreiche Steuerung der Regelleistung durch Bitcoin-Mining. Häufig siedeln sich die Miner nah der Einspeisepunkte oder sogar direkt an den erneuerbaren Energiequellen an. So hatte die im Bitcoin Mining groß gewordene Northern Data ihre erste Anlage in Skandinavien direkt an einem Wasserkraftwerk errichtet.

Telekom MMS verfügt schon über Erfahrung mit Blockchain-Infrastruktur und übernimmt den Betrieb der Geräte. Gemeinsam mit Metzler werden Testläufe und Datenauswertung definiert und analysiert. Das Bankhaus Metzler eruiert mit dem Projekt die Möglichkeiten bei Digital Assets.

„Unser Ziel ist es, Erfahrungen in unterschiedlichsten Einsatzbereichen zu sammeln, um die Innovationskraft der Blockchain-Technologie in Deutschland weiter voranzutreiben," so Hendrik König, Head of Digital Assets Office des Bankhauses Metzler.

Telekom betreibt schon eine Bitcoin-Infrastruktur

Die Telekom betreibt seit dem vergangenen Jahr einen Bitcoin-Knoten und hat damit bereits Kenntnisse, wie Proof-of-Work-Verfahren laufen. Das Bankhaus Metzler gründete 2022 das Digital Assets Office (DAO), das sich ausschließlich mit der Blockchain-Technologie und dem Digital-Assets-Ökosystem befasst. Bei den EZB-Tests zu DLT-Infrastruktur beim Settlement in einer Wholesale CBDC war Metzler bei einer Reihe von Transaktionen beteiligt.

Das Hosting der Bitcoin-Miner des Pilotprojektes übernimmt Metis Solutions aus Dresden. Die Mining-Container stehen auf dem Gelände der Riva Engineering, einem Hersteller von Metall- und Glasfassaden. Riva verfügt über eine eigene Stromproduktion aus einer Photovoltaikanlage.

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