Die Online-Kreditplattform Creditshelf und Goldman Sachs haben sich auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Goldman Sachs werde bis zu 100 Mill. Euro an besicherter Refinanzierung für Kredite bereitstellen, die Creditshelf über seine Plattform für deutsche KMU arrangiert, meldet das Fintech-Unternehmen. Die US-Bank hatte sich auf diesem Gebiet bislang noch zurückgehalten. Die Transaktion stärke die Position als größter bankenunabhängiger Mittelstandsfinanzierer in Deutschland, hieß es in einer Mitteilung. „Die zusätzliche Finanzierungsquelle ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Wachstumsstrategie und ermöglicht es uns, die stetig steigende Kreditnachfrage unserer mittelständischen Kunden zu bedienen“, sagte Daniel Bartsch, CFO der Firma. Ceditshelf hat zudem Alantra1 als Berater beauftragt, strategische Optionen zu prüfen, einschließlich der Möglichkeit, dass Creditshelf selbst als Investor in arrangierten Krediten auftritt. Bislang ist die Plattform Vermittler.

Vor zwei Jahren hatte das Unternehmen über den Creditshelf Loan Fund mit Unterstützung des Europäischen Investitionsfonds Finanzierungsmittel in Höhe von 62 Mill. Euro für den deutschen Mittelstand bereitgestellt. Mittlerweile arbeitet die 2015 gegründete Plattform mit rund 700 Partnern zusammen.

Die Mittel aus der Zusammenarbeit mit Goldman Sachs können ab sofort verwendet werden. Diese schnelle Verfügbarkeit ändert aber nichts an den eingetrübten Ge­schäftsaussichten für 2022. Auf Basis des zu erwartenden Neugeschäfts in den verbleibenden Wochen des Geschäftsjahres musste Credit­shelf die Umsatzprognose um rund 30% reduzieren von bislang 10 bis 12 Mill. Euro auf 7 bis 8 Mill. Euro. Für das Ebit werde aufgrund sinkender Kosten weiterhin aber von 0 bis 1 Mill. Euro ausgegangen.