Mischfonds erholen sich von Absatztief

Im November höchster Nettozufluss im zurückliegenden Jahr - Deutsche Asset Management löst Fonds auf

Mischfonds erholen sich von Absatztief

jsc Frankfurt – Die deutsche Fondsbranche hat nach einer Absatzflaute von Mischfonds im Sommer wieder einen hohen Absatz mit den Produkten erzielt. Im November legten deutsche Sparer netto 2,2 Mrd. Euro neu in Mischfonds an und damit so viel wie in keinem Monat zuvor im vergangenen Jahr, wie der deutsche Fondsverband BVI berichtet. Bereits im August, September und Oktober hatte die Branche jeweils ein milliardenschweres Neugeschäft mit Mischfonds erzielt, nachdem im Juni und Juli ein negativer Absatz registriert worden war. Insgesamt fiel das Neugeschäft im November aber von zuvor 6,7 Mrd. auf 4,9 Mrd. Euro ab (siehe Tabelle). Über die Perspektiven von Mischfonds herrscht in der Branche Uneinigkeit: In Zeiten niedriger und negativer Zinsen dürften Anleihen in Mischfonds künftig kaum noch etwas abwerfen, wie Kritiker sagen. Auch war der negative Zusammenhang zwischen der Kursentwicklung von Anleihen und Aktien, der eine Streuung begünstigt hat, womöglich nur in der Vergangenheit ein regelmäßiges Phänomen. Allerdings dürften regulatorische Vorgaben eine umfassende Anlageberatung durch den Bankberater weiterhin erschweren, was für eine Vermögensverwaltung in einer Fondshülle spricht. Der Boom börsengehandelter Fonds (ETF), die einen strengen Maßstab für aktiv verwaltete Aktienfonds darstellen, könnte ebenfalls den Fokus auf die Steuerung von Risiken im Portfolio gegenüber der reinen Einzeltitelauswahl stärken. Der erneut robuste Absatz der Mischfonds legt nahe, dass der langjährige Boom intakt ist. Mit einem Bestand von 224 Mrd. Euro per Ende November liegen Mischprodukte im Segment der Publikumsfonds hinter Aktienfonds, die 328 Mrd. Euro erreichen. Spezialfonds tragen GeschäftStabil ist nach wie vor das Geschäft mit Institutionellen, die im November netto 9,4 Mrd. Euro in Spezialfonds neu anlegten. Das Segment ist mit einem Volumen von 1,46 Bill. Euro das schwerste im deutschen Assetmanagement, die Margen sind hier allerdings geringer als in weiten Teilen des Publikumsfondsgeschäfts. Der volatile Absatz von Aktien- und Rentenfonds fiel im November erneut negativ aus, das Neugeschäft offener Immobilienfonds zog indes an, nachdem im Oktober wegen fortschreitender Auflösung des “KanAm Grundinvest” ein Negativwert verbucht worden war.Einen Einmaleffekt weist die Deutsche Asset Management aus, die wie angekündigt die Garantiefondsreihe “DWS FlexPension” weitgehend auflöste und damit den Branchenabsatz wertgesicherter Fonds um 2,2 Mrd. Euro drückte. Der überwiegende Teil der Mittel bleibt der Gesellschaft aber erhalten, wie ein Sprecher sagte. Die Allianz-Tochter Pimco weist einen Abfluss von netto 3,1 Mrd. Euro aus freien Mandaten aus, also aus Vermögen außerhalb von Investmentfonds. Insgesamt verwaltet die deutsche Branche 2,73 Bill. Euro per Ende November. Zahlen für 2016 werden am 21. Februar publik.—– Wertberichtigt Seite 6