Mitgliederschwund setzt sich bei Apobank fort
ab Köln
Die Deutsche Apotheker-und Ärztebank (Apobank) hat den Vertrauensverlust ihrer Mitglieder nach der verpatzten IT-Migration noch nicht verdaut. Zwar erhöhte sich die Mitgliederzahl zum 30. Juni im Vergleich zum Bilanzstichtag geringfügig auf 115 297 Mitglieder, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht. Doch bis zum Jahresende dürften 1 872 Mitglieder ausscheiden, heißt es. Das wäre ein Rückgang um 1,6 %. 2021 war die Mitgliederzahl erstmals seit zehn Jahren gesunken. Dessen ungeachtet hat das größte genossenschaftliche Primärinstitut der Republik das operative Ergebnis im ersten Halbjahr um fast 4 % auf 106,8 Mill. Euro ausgebaut. Unter dem Strich blieben jedoch nur 32,8 (i.V. 37) Mill. Euro hängen. Dahinter standen nach den Angaben die höhere Bankenabgabe sowie die umfangreiche Reservenbildung – beide steuerlich nicht abzugsfähig.
Während der Zinsüberschuss mit 362,8 Mill. Euro (+1,1 %) leicht über Plan hereinkam, lag der Provisionsüberschuss nur auf Vorjahresniveau und damit leicht unter Plan. Dahinter standen insbesondere die geringeren Provisionseinnahmen im Wertpapierhandel. Der Verwaltungsaufwand reduzierte sich leicht auf 365,3 Mill. Euro. Entsprechend verringerte sich die Cost-Income-Ratio auf 77,8 %. Das ist zwar weniger, als die Bank befürchtet hatte, bis zum mittelfristigen Ziel von weniger als 70 % ist es aber noch ein weiter Weg.
Nicht grundlos hat sich der seit März amtierende Vorstandschef Matthias Schellenberg die Überarbeitung der Strategie ins Pflichtenheft geschrieben. Doch die überarbeitete Transformationsagenda, die der Bankchef ursprünglich nach dem Sommer präsentieren wollte, verzögert sich. Nach heutiger Planung soll die Strategieagenda „gegen Ende des Jahres“ vorgestellt werden.