MLP legt in der Vermögensverwaltung kräftig zu
tl Frankfurt
Der MLP-Konzern hat im ersten Quartal in allen Geschäftsfeldern zugelegt. Für das Gesamtjahr bekräftigte Konzernchef Uwe Schroeder-Wildberg bei der Vorstellung des Quartalsabschlusses am Mittwoch die Prognose eines Ergebnisses vor Steuern und Zinsen (Ebit) zwischen 55 Mill. und 61 Mill. Euro.
Bestätigt wurde auch die Mittelfristplanung, nach der bis Ende 2022 das Ebit auf voraussichtlich 75 Mill. bis 85 Mill. Euro zulegen soll (siehe Grafik). Zur weiteren Entwicklung des Konzerns ließ sich Schroeder-Wildberg nur entlocken, dass „der Weg weiter Richtung Norden gehen“ sollte. Am erfolgreichsten war der Finanzdienstleister im Vermögensmanagement. Dort legten die Umsatzerlöse um 40% auf 77,3 Mill. Euro zu. Der Konzernchef führte dies insbesondere auf eine starke Zunahme der erfolgsabhängigen Vergütungen zurück. Sie fallen für die Wertentwicklung von Anlagekonzepten an und sind zu einem hohen Anteil ergebniswirksam. Das betreute Vermögen erreichte zum 31. März 2021 rekordhohe 48,2 (31.12.2020: 42,7) Mrd. Euro. Hintergrund ist laut Schroeder-Wildberg insbesondere ein Anstieg der alternativen Anlagen wie Hedgefonds und Private Equity, aber auch von Volatilitätsstrategien wie dem Feri-Fonds „Optoflex“ mit einem Volumen von 2,2 Mrd. Euro. Den Gesamtbestand an alternativen Assets bezifferte er auf 12,3 Mrd. Euro.
Altersvorsorge bleibt wichtig
Zweit- und drittwichtigste Umsatzträger sind bei MLP die Sachversicherung und die Altersvorsorge. Die Sachversicherung legte allerdings nur um 4% auf 67,1 Mill. Euro zu (bei einem Bestand von 434 Mill. Euro), während die Umsatzerlöse in der Altersvorsorge sogar leicht um 0,5% auf 39,2 Mill. Euro abnahmen. Schroeder-Wildberg betonte aber auf Nachfrage die Relevanz der Eigenvorsorge zum Beispiel mit der Riester- und Basisrente, aber auch der betrieblichen Altersvorsorge, die coronabedingt 2020 gelitten habe. „Vorsorge bleibt wichtig, gerade in der Rentenversicherung. Das unterschätzen viele. Das Langlebigkeitsrisiko bleibt eines der großen Themen.“
Stark gewachsen, allerdings von einem niedrigen Niveau, sind bei MLP im ersten Quartal erneut die Erträge aus der Immobilienvermittlung (+16% auf 8,7 Mill. Euro aus einem vermittelten Volumen von 112 nach 90 Mill. Euro) und aus Finanzierungen (+12% auf 4,8 Mill. Euro aus 720 Mill. nach 611 Mill. Euro, insbesondere für Immobilien).
Reduzierte Risikovorsorge
Die Gesamterlöse des MLP-Konzerns legten um 14% auf 221 Mill. Euro zu (siehe Tabelle). Die Risikovorsorge reduzierte sich auf −0,9 (−3,6) Mill. Euro, da Vorjahresbelastungen insbesondere durch coronabedingte Neubewertungen von Eigenanlagen entfielen. Die Verwaltungskosten erhöhten sich auf 85 (76) Mill. Euro. Der Gewinn verdoppelte sich auf 15,8 (7,6) Mill. Euro. Von Januar bis Mitte März hat MLP laut Quartalsmitteilung 543236 Aktien (rund 0,5% des Grundkapitals) zurückgekauft, um ein Beteiligungsprogramm für die selbstständigen Handelsvertreter und Geschäftsstellenleiter zu bedienen. Der Gesellschaft verblieben nach Übertragung der Aktien auf die Berechtigten noch 20598 Aktien im Eigenbestand.
Die Börse hat auf die Vorlage der Quartalszahlen positiv reagiert. Im Frankfurter Xetra-Handel schloss die MLP SE-Aktie am Mittwoch in einem leicht schwächeren Umfeld bei 7,29 Euro, einem Plus von 2,8%. Damit setzte sich der seit Ende Oktober 2020 bestehende Aufwärtstrend fort. Damals lag der Tiefstkurs bei knapp unter 4,70 Euro.
MLP Konzern | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Quartal | ||
in Mill. Euro | 2021 | 2020 |
Umsatzerlöse | 215,6 | 189,4 |
Gesamterlöse | 221,4 | 193,7 |
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) | 21,8 | 10,7 |
Konzernüberschuss | 15,8 | 7,6 |
Ergebnis je Aktie in Euro | 0,15 | 0,07 |
Familienkunden | 555200 | 549900 * |
Firmen- und institutionelle Kunden | 22400 | 22500 * |
Kundenberater | 2069 | 2086 * |
Mitarbeiter | 1890 | 1850 * |
*) 31.12.2020Börsen-Zeitung |