Moody's warnt Fondsbranche vor Spätfolgen aus Viruskrise

Kostendruck und Marktunruhe - Ausblick "negativ"

Moody's warnt Fondsbranche vor Spätfolgen aus Viruskrise

jsc Frankfurt – Die Coronakrise wird die Fondsbranche nach Einschätzung der Ratingagentur Moody’s auch im kommenden Jahr belasten: Zum einen führe die Krise zu einer ungleichen wirtschaftlichen Erholung rund um den Globus, zu Volatilität an den Finanzmärkten und zu einer hohen Vorsicht der Anleger, zum anderen beschleunige die Pandemie womöglich den Trend zu mehr Wettbewerb und Kostendruck und befeuere zudem die Konsolidierung der Branche, wie die Agentur festhält. Den Ausblick für das kommende Jahr stufen die Analysten daher als “negativ” ein.Im insgesamt schwierigen Umfeld werden sich die Fondsgesellschaften demnach aber unterschiedlich schlagen: Bereits in den zurückliegenden Jahren haben Töchter von Banken und Versicherern in Europa die verwalteten Vermögen Jahr für Jahr ausgebaut, während unabhängige Assetmanager zurückfielen. Der künftige Fondsabsatz konzentriere sich bei wenigen Adressen, vermutet Moody’s. Fusionen seien attraktiv, um mit Kostendruck umzugehen, das Angebot breiter aufzustellen oder um neue Märkte zu erreichen. Der nahende Ruhestand vieler Menschen in wohlhabenden Ländern führe darüber hinaus dazu, dass Kapital öfter abgebaut werde. Wachstumschancen sieht Moody’s in China und in anderen Schwellenländern. Eine Präsenz dort sei “ein Muss”.Ein positiver Treiber des Geschäfts bleibt derweil die Notenbankpolitik. Anleger suchten weiter nach Alternativen zu sicheren Zinsanlagen. Auch ein Verweis auf Geschäftschancen der nachhaltigen Fonds fehlt nicht.