Münchener Hyp verdient im ersten Halbjahr mehr
Münchener Hyp
trotzt der Immobilienkrise
Gewinn steigt – Risikovorsorge konstant
sck München
Trotz der Krise am Gewerbeimmobilienmarkt hat die Münchener Hypothekenbank (MHB) im ersten Halbjahr mehr verdient. Das zum genossenschaftlichen Sektor gehörende Institut steigerte den Überschuss um 14% auf 61 Mill. Euro, wie die Bank am Dienstag mitteilte. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit sprang sogar um über zwei Fünftel auf 105 Mill. Euro. Die Bank profitierte von einem Wegfall der Bankenabgabe, reduzierten Verwaltungsaufwendungen bei einer zugleich weitgehend konstanten Kreditrisikovorsorge sowie erhöhten Zinserträgen.
„In einem Umfeld, das durch eine weiterhin verhaltene Nachfrage nach neuen Immobilienfinanzierungen geprägt ist, haben wir die Stärkung unserer Ertragskraft fortsetzen können und ein gutes Ergebnis erzielt“, lässt sich der Vorstandsvorsitzende Holger Horn in einer Pressemitteilung zitieren. „Die Münchener Hypothekenbank bleibt damit auf Kurs.“
Jahresziele bekräftigt
Der CEO bekräftigte seine Vorgaben für 2024. Die MHB geht nach eigenen Angaben „davon aus, dass sie im weiteren Verlauf des Jahres ihre Ziele bei den Erträgen und im Neugeschäft erreichen wird“. Das Management rechnet dabei damit, „dass sich die Immobilienmärkte angesichts der Zurückhaltung der Investoren nur sukzessive erholen werden“.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres schlug sich der Immobilienfinanzierer beachtenswert. Dank gestiegener Marktzinsen wuchs das Zinsergebnis um 10% auf 264 Mill. Euro. Dadurch konnte die Bank das konstant gebliebene, traditionell negative Provisionsergebnis (minus 33 Mill. Euro) locker überkompensieren. Die operativen Erträge steigerte die Bank per saldo um 12% auf 233 Mill. Euro. Zugleich drückte die MHB den allgemeinen Verwaltungsaufwand um 8% auf 75 Mill. Euro.
Pauschalwertberichtigungen
Auch musste das Institut dem Fonds für allgemeine Bankrisiken keine weiteren Mittel zuführen. In der ersten Jahreshälfte 2023 betrug dieser Posten noch 59 Mill. Euro. Für dieses Jahr seien keine Beiträge zu entrichten, schrieb die MHB.
Währenddessen bleibe die Risikovorsorge im Kreditgeschäft zum 30. Juni mit 51 Mill. Euro „auf dem Niveau des Vorjahres“. Nach Unternehmensangaben ist mit „Pauschalwertberechtigungen für mögliche Risiken vorgesorgt, die sich aus der schwachen konjunkturellen Entwicklung ergeben könnten“.
Prolongationen helfen
Im Kreditgeschäft seien „die nationalen und internationalen Immobilienmärkte weiterhin von Unsicherheit und sinkenden Transaktionsvolumina geprägt“ gewesen. Das Neugeschäft der MHB entwickelte sich vor diesem Hintergrund und „insbesondere aufgrund umfangreicher Anschlussfinanzierungen“ (Prolongationen) in der gewerblichen Immobilienfinanzierung „nahezu wie geplant“. Letzteres stieg um 14% auf 1,5 Mrd. Euro. Das Darlehensbestandsportfolio hielt sich mit nahezu 47 Mrd. Euro zum Halbjahr auf dem Niveau zum Jahresultimo 2023.
sck München
Im Herbst vergangenen Jahres erreichte die Branchenkrise auch die MHB. Die Bank erhöhte ihre Kreditrisikovorsorge nach neun Monaten per saldo deutlich auf 90 Mill. Euro. Das war das Dreifache der Summe im gleichen Zeitraum des Jahres 2022.
Robuster als Pfandbriefbank
Anders als bei der Deutschen Pfandbriefbank (PBB) verzeichnete die MHB seinerzeit aber keinen Gewinneinbruch. Dieses Bild wiederholte sich im ersten Halbjahr dieses Jahres. Während die PBB aufgrund der Krise in ihrer Profitabilität deutlich Federn lassen musste, präsentierte sich die MHB relativ robust. Das liegt an der Portfoliostruktur. Die PBB hat ein deutlich größeres Kreditportfolio im schwierigen US-Markt als die MHB.