Multi-Family-Office Finvia Sports berät deutsche Fußballer
Finvia Sports verwaltet Vermögen deutscher Fußball-Nationalspieler
Multi-Family-Office Finvia betreut mehr als 30 Sportler – Ex-Profi Oliver Bierhoff sieht bei Fußballern unternehmerische Ambitionen
phh Frankfurt
In wenigen Tagen startet in Deutschland die Fußballeuropameisterschaft, an der auch das Family Office Finvia eigene Aktien hält. Denn mindestens ein Spieler der deutschen Nationalmannschaft lässt sich bei Vermögensfragen von dem erst 2019 gegründeten Family Office beraten. Namen und Details nannte Finvia bei einem Pressegespräch in Frankfurt nicht. Aktuell bestehe zu 30 bis 35 Sportlern eine Kundenbeziehung. Insgesamt betreut das Multi-Family-Office nach eigener Aussage 500 Familien.
Fokus auf männliche Fußballer
Viele Sportarten interessant
Das Sportler-Portfolio besteht überwiegend aus männlichen Fußballern, deren Vermögen Finvia betreut. Perspektivisch seien aber auch Größen aus anderen Sportarten wie Tennis, Golf oder dem Motorsport interessant, wie Oliver Bierhoff ausführte. Dem ehemaligen Nationalspieler und Finvia-Sports-Mitgesellschafter zufolge würden immer mehr Sportler auch unternehmerisch tätig werden wollen. Als Vorbilder gelten vor allem US-Größen wie der Basketballer LeBron James.
Finvia verfolgt drei Sport-Anlagestrategien
Für das Family Office sind Fußballer, oder generell Sportler, eine spannende und wachsende Kundengruppe. Ende November gab Finvia deshalb die Gründung von Finvia Sports bekannt, an der Bierhoff mit 35% beteiligt ist. CEO von Finvia Sports ist Mathias Jauch. Ein Stück weit steht das Family Office damit im Wettbewerb zu den etablierten Spielerberatern. Diese nehmen neben der Karriereplanung zunehmend auch die Vermögensberatung ihrer Spieler in den Blick.
Der Sport liefert Finvia nicht nur eine lukrative Kundengruppe, sondern ist gleichzeitig eine alternative Anlageklasse, die das Family Office seinen vermögenden Kunden zugänglich macht. Aktuell verfolgt Finvia drei Investmentstrategien. Eigene Fonds verwaltet das Family Office bewusst nicht, sondern kooperiert mit Aliya Sports, Score Capital und Arctos.
Aliya Sports finanziert US-Profi-Athleten zwischen, Score Capital erwirbt und verbrieft Spielertransfer-Forderungen gegenüber europäischen Fußballvereinen und Arctos ist ein Private-Equity-Investor, der bereits an Sport-Franchises und -Ligen wie der NBA (US-Basketball), NHL (US-Eishockey), MLB (US-Baseball) oder Formel 1 (Motorsport) beteiligt ist.
Torsten Murke nur noch im Beirat von Finvia
Personell scheint sich das noch junge Family Office so langsam zu sortieren. Mitgründer und Ex-BNP-Paribas-Banker Torsten Murke ist Anfang des Jahres aus der operativen Führung ausgeschieden und in den Beirat von Finvia gewechselt. Neben diesem Beirat soll noch in diesem Jahr außerdem ein Wirtschaftsbeirat gegründet werden, wie CEO Michael Jänsch ankündigte, ohne allerdings konkrete Namen zu nennen.
Jänsch ist inzwischen alleiniger CEO von Finvia. Komplettiert wird der Vorstand von Chief Development Officer Alexander Eimermacher und Valentin Bohländer, der für das Operative verantwortlich ist. Chief Investment Officer ist Reinhard Panse, dem zufolge im aktuellen Marktumfeld Aktien, Gold und Private Equity in jedes Depot gehören.
Investoren fordern ganzheitliche Portfolioübersicht
Neben dem Sport sieht Finvia auch in den konventionelleren Anlageklassen Wachstumspotenzial. Die Vertreter des Family Offices hoben dabei den technologischen Ansatz hervor. Durch den digitalen Ansatz könne man Panse zufolge beispielsweise auch kleinere Kunden ansprechen als andere Family Offices. CEO Jänsch sieht zudem im Investment Controlling einen rasant wachsenden Markt, da sich Kunden einen digitalen und ganzheitlichen Blick auf ihr Vermögen wünschen würden.
Finvia beschäftigt nach eigener Aussage 90 Mitarbeiter und betreute zuletzt Vermögen im Wert von rund 7 Mrd. Euro. Wettbewerber sind HQ Trust und Kontora.