Munich Re erwartet 2015 höhere Hurrikan-Risiken

Geringere Sturmschäden in diesem Jahr

Munich Re erwartet 2015 höhere Hurrikan-Risiken

sck München – Nach einer besonders glimpflich verlaufenen Hurrikan-Saison 2014 erwartet die Munich Re für das kommende Jahr ein höheres Risiko für das Auftreten tropischer Wirbelstürme im Atlantik. Die Georisikoforscher des weltgrößte Rückversicherers begründen diese Einschätzung mit dem zyklisch auftretenden Klimaphänomen El Niño, einer besonderen Meeresströmungskonstellation im Pazifik auf Höhe des Äquators. “Schwache” El-Niño-PhaseDie derzeitige “schwache” El-Niño-Phase werde bis Mitte 2015 wieder von “neutralen” Strömungsbedingungen abgelöst. “Sollten (…) diese Bedingungen vorherrschen, würde kein dämpfender Effekt für Hurrikane im Atlantik mehr bestehen”, warnte Peter Höppe, Leiter der Georisikoforschung der Munich Re, in einer Konzernmeldung.Zugleich befürchtet er in dieser Übergangsphase eine “aktivere” Tornado-Saison 2015 in den USA (März bis Mai). Für die Versicherungsbranche bedeutet das, dass sie sich für das kommende Jahr auf höhere Schäden durch Naturkatastrophen einstellen muss. Trotz einer seit 20 Jahren anhaltenden weltweiten Warmphase, die Hurrikane in der Regel begünstigt, dämpfte der El-Niño-Zyklus die Aktivitäten tropischer Wirbelstürme in diesem Jahr. Schadenvolumen sinktFür die Assekuranz war dies ein Segen. Die weltweiten Gesamtschäden durch Stürme betrugen 2014 nach vorläufigen Schätzungen der Munich Re rund 20 Mrd. Dollar (Stand November). Das sind 12 Mrd. Dollar weniger als ein Jahr zuvor. Die Belastungen (versicherte Schäden) für die Versicherer schrumpften auf insgesamt 2,7 (i.V. 3,5) Mrd. Dollar. Allein davon entfielen auf den Hurrikan “Odile” in Mexiko (Mitte September) 1,1 Mrd. Dollar. An der Südostküste der USA traf in diesem Jahr kein einziger Hurrikan aufs Land. Bessere Combined RatioDies trug dazu bei, dass sich die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) der Munich Re im Bereich Schaden/Unfall-Rückversicherung im dritten Quartal auf 91,3 (94,3) % verbesserte. Werte unterhalb der kritischen Schwelle von 100 % bedeuten, dass ein Versicherer Kosten aus Schäden und der Verwaltung mit den laufenden Beiträgen decken kann.Die bisher schwersten tropischen Wirbelstürme an der Südostküste der Vereinigten Staaten waren “Katrina” im Jahr 2005 und “Sandy” im vorvergangenen Jahr. Der Hurrikan “Katrina”, der damals große Teile von New Orleans zerstörte, führte zu einem geschätzten Gesamtschaden von 108 Mrd. Dollar. Der Hurrikan “Sandy”, der seinerzeit unter anderem in New Jersey wütete, verursachte Schäden von insgesamt 75 Mrd. Dollar.