Nachfolge im Mittelstand elektrisiert Banken

580 000 Führungswechsel bis 2017 - Institute erkennen Ertragspotenzial

Nachfolge im Mittelstand elektrisiert Banken

bn Frankfurt – Die Welle an bevorstehenden Führungswechseln in deutschen Unternehmen flößt Banken Zuversicht für ihr Firmenkundengeschäft ein. Im Zuge von Nachfolgeregelungen hoffen die Institute auf Mandate für Finanzierungen, für Fusionen und Übernahmen, aber auch in der Vermögensverwaltung. Dies ist am Donnerstag auf dem 9. Corporate Banking Tag von Börsen-Zeitung und Oliver Wyman deutlich geworden.Wie Stefan Zeidler, Mitglied im Vorstand der DZ Bank, vorrechnete, planen bundesweit rund 16 % der Firmeninhaber, also etwa 580 000, bis 2017 eine Nachfolgeregelung. Für Banken sei dies sehr wichtig, erklärte Lutz Diederichs, Mitglied des Vorstands der HypoVereinsbank (HVB): “Da kann für die Banken eine Menge Geld hängen bleiben.”Vermehrte Einnahmen können die deutschen Spieler im Firmenkundengeschäft gut gebrauchen, stehen die Erträge doch unter Druck. Laut einer von ihm zitierten Prognose werden die Einnahmen im deutschen Corporate Banking bis 2020 um gerade mal 1 % pro Jahr wachsen. Dies stütze die These, dass es einen Verdrängungswettbewerb gebe, sagte Diederichs. Da zudem die Risikokosten kaum weiter fallen dürften und zunehmende Regulierung kostet, erwartet er sinkende Margen.Mit 16 % vor Steuern lag die Eigenkapitalverzinsung im deutschen Corporate Banking 2014 gleichwohl auf einem im Vergleich zu anderen Sparten üppigen Niveau. Einen wesentlichen Schlüssel für künftigen Erfolg im Firmenkundengeschäft sieht DZ Bank-Manager Zeidler in einer Digitalisierung der Beratung. So sollen die Mitarbeiter der DZ Bank nicht mehr mit einer ausgedruckten Präsentation zum Firmenkunden kommen, sondern dank einer digitalen Version in der Lage sein, diese Präsentation auf Kundenfragen hin anzupassen. Dies sei der Trend. Zeidler: “Momentan sind die Kunden noch begeistert, wenn Sie so etwas dabei haben. Aber ich glaube, das wird bald der Normalfall werden.”Was unterdessen die Fortbildung angeht, so wolle sich die DZ Bank, nachdem sie in den vergangenen zehn Jahren vor allem die Fachkompetenz der Berater geschult habe, stärker deren Sozialkompetenz widmen. Informationen seien per Mausklick abrufbar, sagte Zeidler: “Sozialkompetenz können Sie nicht im Internet aufrufen.”—– Schwerpunkt Seite 5