Nachfolge intelligent finanzieren

Mit Sale & Lease Back die Hürde der Finanzierung in der Nachfolge nehmen

Nachfolge intelligent finanzieren

Thomas Vinnengeschäftsführender Gesellschafter Nord Leasing GmbHJeder sechste mittelständische Unternehmer in Deutschland plant, bis zum Jahr 2018 sein Unternehmen an einen Nachfolger zu übergeben oder zu verkaufen. Das sind 620 000 Unternehmen mit etwa vier Millionen Beschäftigten, wie eine aktuelle Studie von KfW-Research auf Basis des repräsentativen KfW-Mittelstandspanels zeigt. Der Generationenwechsel im deutschen Mittelstand legt damit deutlich an Progression zu: Vor drei Jahren berichteten noch 14 % oder 530 000 Mittelständler von einer kurzfristig anstehenden Nachfolge. Weil der Kapitalbedarf bei dem Übergang an einen neuen Gesellschafter sehr hoch ist, hat nach einer Untersuchung der DIHK jeder zweite potenzielle Übernehmer Schwierigkeiten, die Unternehmensnachfolge finanziell zu stemmen. Die Modernisierung des Maschinenparks, die Umstellung der Produktsortimente oder die Überarbeitung des Geschäftsmodells sind nur einige der Investitionen, die häufig anstehen, wenn ein neuer Eigentümer das Unternehmen übernimmt. Hinzu kommen die zusätzlichen Herausforderungen durch die Digitalisierung. Der Kapitalbedarf für anstehende Investitionen und Erweiterungen ist nur eine der finanziellen Herausforderungen. Ebenso ergeben sich häufig Steuerforderungen, die Auszahlung von möglichen Teilhabern oder die Altersversorgung des Unternehmers und seiner Familienmitglieder. Selbst wenn das Unternehmen über Jahre erfolgreich geführt wurde und solide finanziert ist, bringt die Übergabe in der Regel in finanzieller Hinsicht neue Herausforderungen mit sich.Auch wenn es im Zuge der Nachfolgeregelung zu einer Anteilsübernahme innerhalb des Gesellschafterkreises kommt, ist meist ein hoher Kapitalbedarf erforderlich. Dieser entsteht, da der Wechsel oft auch mit einer strategischen Neuausrichtung einhergeht. Ein klassischer Fall ist die Neuanpassung von Wachstumszielen, für die zunächst Investitionen notwendig sind. Es entsteht nicht selten ein Kapitalbedarf von bis zu mehreren Millionen Euro. Dieser Kapitalbedarf ist in den seltensten Fällen durch eine reine Fremdkapitalfinanzierung zu stemmen.Bei der Nachfolge ist und bleibt also die Finanzierung eine hohe Hürde. Die Beschaffung von zusätzlichem Kapital wird häufig dadurch erschwert, dass die finanzierenden Kreditinstitute angesichts der veränderten Situation zusätzliche Sicherheiten verlangen. Die bisherigen Finanzierungspartner müssen meist erst von der erfolgreichen Weiterführung durch den neuen Eigentümer überzeugt werden. Das erschwert die kurzfristige Generierung von Liquidität.Wenn es darum geht, in einer solchen Situation kurzfristig neue Liquiditätsquellen zu erschließen, sind Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe im Vorteil. Denn diese haben mit ihren Maschinen und Anlagen stille Reserven im Unternehmen, die sich schnell und unkompliziert in Liquidität umwandeln lassen. Zwei alternative Finanzierungsformen, nach denen die Nachfrage seit Jahren stetig zunimmt und die sich sehr gut für eine kurzfristige Liquiditätsgenerierung eignen, sind Sale & Lease Back oder Sale & Rent Back. Bei diesen – auch als Asset Based Finance bekannten – Finanzierungsformen kauft der Leasinggeber, wie beispielsweise die Nord Leasing GmbH, die gebrauchten Maschinen und maschinellen Anlagen des Unternehmens. Diese werden vom Unternehmen direkt wieder zurückgeleast (oder gemietet). Die dadurch frei gewordene Liquidität steht sofort zur Verfügung. Neben der Kurzfristigkeit der Liquiditätsgenerierung hat eine Sale-&-Lease-Back- oder eine Sale & Rent-Back-Lösung aber noch weitere Vorteile. Dazu gehört, dass die Finanzierung um einen weiteren Partner erweitert werden kann und somit Abhängigkeiten reduziert werden können. Bankenunabhängige Leasinggeber haben zudem den Vorteil, dass sie nicht an die Vorgaben von Basel III gebunden sind. Bei Sale & Lease Back zählt primär die Werthaltigkeit des Maschinenparks. So ist es auch möglich, binnen weniger Wochen Finanzierungsanfragen zu prüfen, zu genehmigen, umzusetzen und auszuzahlen. Ein weiteres Plus sind die steuerlichen Vorteile. Denn die anfallenden Leasingraten mit flexiblen Laufzeiten sind bei Sale & Lease Back als Betriebsausgaben steuerlich abzugsfähig. Gerade Unternehmen, die nicht nur Liquidität generieren, sondern auch stille Reserven heben möchten, profitieren davon. Dies ist dann sinnvoll, wenn Verlustvorträge zu verzeichnen sind oder im Jahr des Vertragsabschlusses ein Verlust erwartet wird. Die dann generierten außerordentlichen Erträge führen nicht zu Steuerzahlungen, und die Liquidität verbleibt vollständig im Unternehmen. Zu einer erfolgreichen Sale-&-Lease-Back-Transaktion gehören daher immer individuelle Beratung und Einpassung der Maßnahmen in den bestehenden Finanzierungsmix, Schnelligkeit in der Umsetzung sowie transparente Prozesse und diskrete Abwicklung – dann eignet sich das Instrument gerade für den Unternehmensübergang von mittelständischen Familienunternehmen ideal.