jsc – Das Ziel der Nachhaltigkeit in der Geldanlage tritt aus Sicht von Bankberatern hinter anderen Anlagemotiven zurück: Wenn Nachhaltigkeit in Abgrenzung zu den Zielen Sicherheit, Rendite und Liquidität genannt wird, nennen nur 4 % der befragten 301 Berater aus Genossenschaftsbanken, Sparkassen und Privatinstituten Nachhaltigkeit als wichtigstes Anlagekriterium, wie eine Umfrage im Auftrag von Union Investment ergeben hat. Stattdessen ist Sicherheit für 60 % der Berater das wichtigste Kriterium, gefolgt von Rendite (24 %) und Liquidität (6 %). Auch bei der Frage nach dem zweitwichtigsten Ziel folgt Nachhaltigkeit nur auf Rang 4.Die Ziele Sicherheit, Rendite und Liquidität sind auch als “magisches Dreieck” bekannt. Es handelt sich um ein Trilemma, da jedes der drei Ziele nur zulasten mindestens eines weiteren Ziels erreichbar ist. Wie die Nachhaltigkeit in dieses Modell passt, bleibt unklar. Auf Zustimmung stoßen Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) in der Geldanlage offenbar dann, wenn sie mit einem anderen Ziel kompatibel erscheinen. Häufigster Impuls für Berater, sich grundsätzlich mit nachhaltigen Anlagen zu beschäftigen, sind mit der Hälfte der Nennungen “Chancen aus der Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft”, was eine Nähe zum Ziel der Rendite suggeriert.Die Regulierung ist nur für ein Zehntel der Befragten ein Impuls. Knapp die Hälfte wusste nicht, dass die Frage zu Nachhaltigkeitszielen der Anleger künftig in das Verkaufsgespräch aufgenommen wird.