Nettoabflüsse aus Fonds sinken
la Frankfurt
Die Krise schlägt tiefe Kerben ins europäische Fondsgeschäft in Europa. Während sich die Anleger im vergangenen Jahr auf europäische Publikumsfonds regelrecht stürzten und die Branche einen Rekord-Nettoabsatz von 799 Mrd. Euro verzeichnete, haben die Anleger im bisherigen Jahresverlauf bis Ende April netto Mittel abgezogen. Laut dem europäischen Fondsverband Efama lagen die Nettomittelabflüsse in den ersten vier Monaten bei knapp 87 Mrd. Euro.
Die Situation beruhigt sich jedoch offensichtlich wieder. Nach 8 Mrd. Euro im Januar waren die Nettoabflüsse im Februar, in dem Monat, in dem Russland in der Ukraine eingefallen ist, zunächst auf rund 43 Mrd. Euro hochgeschossen. Seitdem werden die Rückflüsse weniger: Im März waren es noch 35 Mrd. Euro und im April nur noch 0,3 Mrd. Euro.
Die Anleger haben von Januar bis April vor allem aus Geldmarkt- und Rentenfonds Mittel abgezogen, und zwar 117 Mrd. Euro bzw. 63 Mrd. Euro. In Aktienfonds dagegen sind in dieser Zeit mehr als 27 Mrd. Euro und in Mischfonds 58 Mrd. Euro investiert worden.
Im April verzeichneten nur noch Rentenfonds Netto-Abflüsse, und zwar in Höhe von 12 Mrd. Euro. Im März waren es noch rund −19 Mrd. Euro. Den Turnaround schafften Geldmarktfonds, denen im April 1,8 Mrd. Euro zuflossen nach −14,8 Mrd. Euro im März, und Aktienfonds mit Zuflüssen von 3,4 Mrd. Euro nach −8,5 Mrd. Euro im Vormonat.
Die höchsten Mittelzuflüsse hatten im April Mischfonds mit 4,8 Mrd. Euro. Sei Januar, als Anleger netto rund 36 Mrd. Euro in diese Fondskategorie investierten, sind die Zuflüsse aber jeden Monat gesunken, im Februar auf 11 Mrd. Euro und im März auf etwa 7 Mrd. Euro.
Die in Ucits-Fonds verwalteten Vermögen sind europaweit von Ende Dezember 2021 bis Ende April um 7,3% bzw. rund 1 Bill. Euro auf knapp 13 Bill. Euro geschrumpft, am stärksten bei Mischfonds um −8,4 %.