Neue Regeln für Verbraucherkredite
ahe Brüssel
Die EU-Kommission passt die europäischen Regeln für Verbraucherkredite an. Die Brüsseler Behörde reagiert damit auf die in den vergangenen Jahren erfolgte Digitalisierung des Kreditgeschäfts, die sowohl die Gewohnheiten und Entscheidungsprozesse der Verbraucher als auch die Angebote auf den Kreditmärkten verändert hat. Ihre Vorschläge will die Kommission am Mittwoch erläutern. In einem Entwurf der geplanten Änderungen der Verbraucherkreditrichtlinie, der der Börsen-Zeitung vorliegt, wird unter anderem die Einführung eines einseitigen standardisierten europäischen Informationsblattes vorgeschlagen, das Kredite untereinander vergleichbar machen soll, damit Verbraucher alle wesentlichen Merkmale auch auf einem Handy-Bildschirm im Blick haben können. Der Geltungsbereich der heutigen Richtlinie wird unter anderem auch auf Crowdfunding-Aktivitäten ausgeweitet. Die EU-Kommission verweist in ihren Vorschlägen darauf, dass die Digitalisierung auch neue Möglichkeiten der Offenlegung von Informationen und der Beurteilung der Kreditwürdigkeiten über automatisierte Entscheidungssysteme ermögliche.
Der EU-Abgeordnete Markus Ferber bezeichnete die geplante Anpassung der Vorschriften als „längst überfällig“. Eine Anpassung der Verbraucherschutzvorschriften an die digitale Welt ist nach Einschätzung des CSU-Finanzexperten allerdings nicht nur bei den Verbraucherkrediten notwendig, sondern auch bei anderen Finanzprodukten. „In der Anlageberatung gibt es für Banken und Finanzberater extrem strikte Vorschriften, während es viele Online-Anbieter mit den Verbraucherschutzvorschriften nicht so genau nehmen“, kritisierte Ferber.