Neue Regulierung zu Geldmarktfonds ist fix
ahe Straßburg – Die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen für Geldmarktfonds in der EU sind endgültig beschlossen. Nach einer Grundsatzeinigung im vergangenen Dezember und einem positiven Votum des Europäischen Parlaments Anfang April haben nun auch die EU-Mitgliedstaaten den Kompromiss gebilligt. Edward Scicluna, Finanzminister von Malta, das aktuell die EU-Ratspräsidentschaft innehat, erwartet nun langfristige Verbesserungen in der Aufsicht und sprach von einer Regulierung eines bislang weitgehend unregulierten Sektors.Die neuen Regeln sollen in zwölf Monaten in Kraft treten. Geldmarktfonds seien für Investoren und Emittenten gleichermaßen wichtig, betonte Scicluna. Die jüngste Finanzkrise habe aber auch gezeigt, dass sie auch anfällig für Schocks sein könnten. Mit einem verwalteten Gesamtvermögen von etwa 1 Bill. Euro werden Geldmarktfonds hauptsächlich dazu genutzt, Liquiditätsüberschüsse kurzfristig anzulegen.Die neuen Regeln folgen Initiativen der G 20 und des Financial Stability Board. Festgelegt werden Standards, die eine stabile Struktur der Geldmarktfonds gewährleisten und zugleich ihre Liquidität erhöhen sollen, um sicherzustellen, dass die Fonds auch damit umgehen können, wenn sie mit plötzlichen Rücknahmeanträgen konfrontiert werden. Es wird unter anderem eine neue Kategorie von Geldmarktfonds eingeführt, die Low-Volatility-Net-Asset-Value-Fonds (LNAV). Diese sollen durch die EU-Kommission nach vier Jahren allerdings noch einmal auf ihre Tauglichkeit hin überprüft werden. Grüne und Linke im EU-Parlament hatten die neuen Regeln kritisiert, da sie die Schattenbanken nicht ausreichend reguliert sehen.