Neues ESG-Notensystem für Fondsgesellschaften

Scope will Assetmanager umfassend prüfen

Neues ESG-Notensystem für Fondsgesellschaften

jsc Frankfurt – Die Ratingagentur Scope will mit einem separaten Bewertungssystem erfassen, wie sehr sich Fondsgesellschaften entlang von Kriterien der nachhaltigen Kapitalanlage ausrichten: Das geplante “ESG Capability Rating” soll messen, wie stark erstens die gesamte Fondsgesellschaft, zweitens das Managementteam, drittens der Investmentprozess und viertens das Risikomanagement auf Kenngrößen zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten ausgerichtet sind. Bis zum 27. März nimmt Scope Kommentare zur neuen Methodik entgegen.Die vier Kategorien sind in Unterpunkte aufgeteilt: So ist die “ESG-Philosophie” im Investmentprozess “befriedigend”, wenn sie unter anderem “umfangreiche Ausschlüsse oder ESG-Mindeststandards” enthält. “Gut” ist die Philosophie, wenn Ausschlüsse zudem ohne Umsatzschwellen definiert sind und zudem etwa eine CO2-Intensität ermittelt wird. Eine Ausrichtung an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen kann für eine “sehr gute” Bewertung ausschlaggebend sein, für eine “exzellente” Bewertung ist sie Pflicht.Weil die Ratingagentur auf Angaben der Fondsgesellschaften angewiesen ist, vergibt sie nur auf Auftrag ein Rating. Ob also jemals die Gesamtnoten “mäßig” oder “schwach” vergeben werden, womit ein Fondshaus laut Scope institutionelle Standards verletzen würde, erscheint fraglich. Auch macht die Methodik keine genauen Vorgaben für die Anlageentscheidung. Die Abfrage ist umfangreich und umfasst etwa Firmenstruktur, Research, Boni-Kultur, Daten- und IT-Management. Andere Siegel, andere SittenAndere Siegel setzen häufig auf eine Bewertung einzelner Fonds: Die Firma Sauren analysiert jeweils für die Kategorien “Umwelt”, “Soziales” und “Unternehmensführung”, wie der Investmentprozess aufgestellt ist und welche Titel im Portfolio liegen. Die Analysefirma Morningstar ermittelt mit Hilfe der ESG-Ratingagentur Sustainalytics Risiken im Fondsportfolio. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen hat Ausschlusskriterien für Fonds festgelegt und sieht sich für ein Stufenmodell auch die Gesellschaft und ihre Prozesse an.