Neugeschäft von Fonds bricht in Europa ein

Anleger fliehen aus Geldmarktprodukten

Neugeschäft von Fonds bricht in Europa ein

jsc Frankfurt – Die Fondsbranche hat in Europa zum Herbstbeginn einen deutlichen Dämpfer erlitten: Im Monat September verzeichneten die europäischen Gesellschaften Abflüsse von netto 5,5 Mrd. Euro, wie der europäische Fondsverband Efama berichtet. Im Vormonat August lagen die Nettomittelzuflüsse noch bei 15,3 Mrd. Euro und damit im positiven Terrain. Ausgelöst wurde der Rückgang insbesondere durch hohe Abflüsse aus Geldmarktfonds, die ein Minus von netto 11,0 Mrd. Euro bei den im Publikumssegment gängigen Ucits-Produkten und einen Abfluss von netto 12,3 Mrd. Euro bei alternativen Investmentfonds (AIF) verbuchten – nach einem Plus von 12,0 Mrd. Euro bzw. Minus von 9,1 Mrd. Euro im Vormonat August. Aktien- und Mischfonds erzielten im September hingegen trotz des zuletzt unruhigen Börsengeschehens jeweils positive Nettomittelzuflüsse.Der schwache Fondsvertrieb in Europa steht im Kontrast zum Geschäft in Deutschland, wo im Monat September noch Nettomittelzuflüsse von 8,8 Mrd. nach 11,3 Mrd. Euro im August erzielt worden waren, wie der deutsche Fondsverband BVI noch vor wenigen Tagen berichtet hatte. Geldmarktfonds spielen hierzulande, anders als im europäischen Ausland, nur eine geringe Rolle. Sie erzielten im September sogar einen moderaten Nettomittelzufluss.Trotz des schwachen Neugeschäfts zeigt sich der europäische Fondsverband um eine positive Wertung bemüht – ohne die Geldmarktfonds habe sich der Absatz im September verbessert, erklärt Ökonomie- und Forschungsdirektor Bernard Delbecque. Seit Jahresbeginn sammelte die europäische Branche laut Efama netto 522 Mrd. Euro ein. Die deutschen Gesellschaften kommen laut BVI auf 141 Mrd. Euro und steuern damit auf ein Rekordjahr zu.