Neustart der Geldwäschebekämpfer

Nach heftiger Kritik an lahmer Arbeit

Neustart der Geldwäschebekämpfer

ge Berlin – Gut ein Jahr nach ihrer Gründung und nach zuletzt heftiger Kritik an ihrer mangelhaften Arbeit startet die FIU, die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen, einen Neubeginn im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Mit neuem Leiter – Christof Schulte, bisher Abteilungsleiter für Personal bei der Generalzolldirektion -, deutlich aufgestocktem Personal und erweiterten Zugriffs- und Eingriffsrechten will das Bundesfinanzministerium die Financial Intelligence Unit wirklich handlungsfähig ausstatten. Die FIU kann bei verdächtigen Finanztransaktionen Geldflüsse bei Banken für drei Tage stoppen. Allerdings war die FIU zuletzt in die Schlagzeilen geraten, da sich un-erledigte Verdachtsfälle stapelten, weshalb mögliche dubiose Geldflüssen nicht angehalten werden konnten. Dem Finanzministerium zufolge sind die Anlaufschwierigkeiten in-zwischen jedoch beseitigt und alle Altfälle seit Wochenfrist endgültig bearbeitet und erledigt.Dank der zugleich vorgenommenen IT-Aufrüstung und der Standardisierung von Arbeitsabläufen sowie -ergebnissen – die gemeinsam mit den Strafverfolgungsbehörden vereinheitlicht wurden – kann die FIU nunmehr erstmals auf alle benötigten Daten von Strafverfolgungs-, Finanz- und Verwaltungsbehörden zugreifen, um von Banken gemeldete verdächtige Finanzflüsse zu analysieren und ihre Ergebnisse gegebenenfalls an die Strafverfolger weiterzureichen. Daneben hat die FIU eine Koordinierungsfunktion im Nichtfinanzsektor erhalten zur effektiven Sensibilisierung für Geldwäscheprävention, heißt es im Ministerium weiter. Zu denken wäre hierbei beispielsweise an eine höhere Wachsamkeit von Notaren bei Immobiliendeals, mit denen “schmutziges” Geld in Häuser oder Grundstücke investiert und damit gewaschen werden kann. Breite ExpertiseAuch dank des Aufstockens der Zahl der Mitarbeiter von einst 165 auf (laut Haushaltsplan) 475 Stellen will die FIU unterschiedliche Expertisen aus der Kreditwirtschaft, Wirtschaftsprüfung, Finanz- und Zollverwaltung sowie aus rechtsberatenden Berufen unter ihrem Dach vereinen und somit Geldwäsche-Typologien und -Methoden erarbeiten. Damit könnten Verdachtsmeldungen unter verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und an die Strafverfolger weitergereicht werden.