IM INTERVIEW: ALEXANDER SCHINDLER, BVI

"Nichts davon wirft mich um"

Der neue Präsident über einen schwierigen Amtsantritt, das krisenstabile Fondsgeschäft, die erste Pleite und zu den Tücken bei der Nachhaltigkeitsregulierung

"Nichts davon wirft mich um"

Der neue Präsident des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI), Alexander Schindler, zeigt sich im Interview der Börsen-Zeitung optimistisch: Trotz der Pandemie hält er eine Verdoppelung des verwalteten Vermögens der deutschen Assetmanager in den nächsten zehn Jahren für möglich. Herr Schindler, frühere BVI-Präsidenten hatten sicher einfachere Zeiten bei ihrem Amtsantritt. Die zweite Coronawelle tobt. Es gibt mit Avana Invest die erste Pleite eines BVI-Mitglieds und einer regulierten Kapitalverwaltungsgesellschaft. Außerdem gab es unlängst in Ihrem Haus einen Skandal um einen namhaften Fondsmanager wegen illegaler Insidergeschäfte. Wie ist Ihre Stimmung?Meine Stimmung ist relativ gut, nichts davon wirft mich um. Mit Blick auf die von Ihnen erwähnten Fälle haben sich viele Sicherungsmechanismen als sehr robust erwiesen. Stichwort Avana: Im Falle der Insolvenz einer KVG ist ganz klar die Trennung der Anlegergelder des Sondervermögens in den Fonds von der Bilanz der Gesellschaft gegeben. Damit hat die Insolvenz keine Relevanz für die Kundenvermögen. In so einem Fall übernimmt die Depotbank die Administration. Das ist eine sehr gute Regelung, und mit dem BVI hat das alles nichts zu tun. Stichwort Corona: Die Pandemie hat gezeigt, dass die Fondsgesellschaften bislang hervorragend weitergearbeitet haben. Das galt auch in der Zeit der erhöhten Volatilität und Liquidität im März/April. Nach einem kurzen Einbruch haben sich die Mittelaufkommen wieder normalisiert. Was den Fall in meiner eigenen Gesellschaft angeht: Auch hier zeigt sich, dass die Sicherungsmechanismen funktionieren. Denn ohne das Zusammenwirken von Banken, BaFin, Staatsanwaltschaft und unserem Haus wäre es nicht zu einer Aufdeckung eines solchen Verhaltens gekommen. Wenn kriminelle Energie außerhalb Ihres Einflussbereichs ausgeübt wird, haben Sie keine Chance, das allein zu entdecken. Gehen wir mal im Speziellen auf den Fall Avana ein. Was bedeutet die Insolvenz für die Branche und den BVI?Der Fall Avana hat weniger mit dem Fondsmanagement zu tun als mit einem steuerlichen Thema. Es ist ein Thema, das sich auf der Ebene des Unternehmens abspielt und nicht auf Ebene der Assetmanagement-Branche oder des Verbands. Die Avana-Pleite hat offenbar mit Cum-ex-Transaktionen zu tun, durch die der Staat von einigen Adressen aus der Finanzbranche um Milliardenbeträge geprellt wurde. Da in diesem Fall anscheinend Fondsvehikel dazu missbraucht wurden – müssen Assetmanager daraus Lehren ziehen, um so etwas künftig zu verhindern?In erster Linie waren Banken involviert. Im Steuerrecht gab es diese Grauzone, die von Investoren und Beratern ausgenutzt wurde, aber zugleich auch Finanzministerien bekannt war. Jetzt müssen Gerichte darüber urteilen, ob die Konstrukte und Produkte rechtens gewesen sind. Die Transaktion – Kauf und Verkauf von Aktien um den Dividendenstichtag herum – braucht nicht zwingend einen Fonds. Man kann hier nur im Steuerrecht ansetzen, und das ist inzwischen ja auch geschehen. Wir hatten insofern keine Möglichkeiten, das zu verhindern. Das musste von Seiten des Gesetzgebers verhindert werden. Inwieweit beeinträchtigt Corona das Geschäft der Fondsbranche?Mitte März gab es erhebliche Volatilität an den Kapitalmärkten aufgrund der enormen Unsicherheiten. Dementsprechend gab es hohe Abflüsse aus Fonds. Besonders Unternehmen aus der Realwirtschaft haben ihre Fondsanteile liquidiert, vor allem kurzlaufende Rentenfonds und Geldmarktanlagen. Dieser Liquiditätsbedarf ist auch heute noch vorhanden. Seit Ende März kamen dennoch die Investoren wieder zurück, die die höheren Renditen und ausgeweiteten Spreads ausnutzen wollen. Auf der Privatkundenseite gab es eigentlich überhaupt keine Störung. Mitunter wurde ein Sparplan angehalten, weil manche in den ersten Wochen der Pandemie Angst um den Arbeitsplatz hatten. Das hat sich dann aber im April schon wieder gelegt durch die Maßnahmen der Zentralbanken und der Regierungen. Diese haben die Kapitalmärkte beruhigt und die Angst um den Arbeitsplatz verringert. Die privaten Haushalte haben in der Breite keinen Liquiditätsengpass. In der Folgezeit haben sich die Zuflüsse in die Fonds fast wieder normalisiert. Per Ende August liegen wir auf dem Niveau des Vorjahres, was im Vergleich ein gutes und angesichts der Coronakrise sogar ein sehr gutes Jahr ist. Allerdings war dies noch vor Ausbruch der zweiten Welle, die jetzt in den kommenden Monaten über uns rollen wird. Was bedeutet das für die Assetmanagementbranche?Grundsätzlich müssen wir erst einmal festhalten, dass wir noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte mit dem Niedrigzinsumfeld leben müssen – wegen der massiven Staatsschulden, die jetzt für die Hilfen an die Wirtschaft aufgenommen werden, erst recht. Das bedeutet, dass die institutionellen Investoren auf der Suche nach höheren Renditen bleiben müssen. Bei den Privatanlegern wird das Thema Altersvorsorge eine immer höhere Relevanz bekommen. Wir beobachten ein steigendes Interesse an Fondssparplänen – zumal es bei den Banken immer häufiger Negativzinsen auf das Ersparte gibt. Daher steht unserer Branche eine positive Entwicklung bevor, außer es kämen neue exogene Schocks. Allein die wieder restriktivere Phase der Corona-Pandemie wird unser Geschäft nicht beeinträchtigen. Die Kapitalmärkte haben dies bereits verarbeitet und schauen weiter nach vorn. Im nächsten Jahr wird es hoffentlich Impfstoffe geben, und dann wird die Überzeugung um sich greifen, dass es eine Welt nach Corona gibt. Im zurückliegenden Jahrzehnt hat sich das verwaltete Vermögen der Branche quasi verdoppelt. Geht es in diesem Tempo weiter?Durchaus möglich. Wir sind eine Wachstumsbranche innerhalb der Finanzwelt. Die Vermögen der europäischen Haushalte werden weiterwachsen, davon bin ich überzeugt. Gleiches gilt für die langfristig orientierten, institutionellen Anleger, die ihre Anlagen höher verzinst haben müssen als ihre Verbindlichkeiten. Und im Bereich der Altersvorsorge wird es durch den Wegfall der Garantien in anderen Anlageformen wie Versicherungen zu einem Zeitenwechsel kommen. Die Altersvorsorge wird mehr über den Kapitalmarkt gehen, davon werden wir als Fondsanbieter profitieren. Dass es keine Lebensversicherungen mit Garantien mehr gibt, das gilt schon seit geraumer Zeit. Dass nun mehr Menschen über den Kapitalmarkt für ihr Alter vorsorgen, ließ sich indes nicht beobachten. Auch mit Blick auf die von der großen Koalition geplante Reform der Riesterrente hat sich bislang nichts getan.Die Reform ist dringend erforderlich. Der BVI hat zusammen mit den Verbänden der Versicherer und der Bausparkassen vor einem Jahr ein Konzept vorgelegt, das auf eine radikale Vereinfachung des Riester-Systems abzielt. Zu den Vorschlägen gehören ein einfacheres Zulageverfahren und eine Lockerung der Garantien. Wir rechnen damit, dass der Entwurf für die Reform der Riesterrente bald aus dem Bundesfinanzministerium kommt. Was für Erwartungen verknüpfen Sie mit dieser Reform?Seit der Einführung der Riesterrente haben fast 16 Millionen Deutsche das Produkt genutzt. Das ist sehr positiv, weil viele dieser Menschen sonst nichts gemacht hätten. Wenn unseren Vorschlägen gefolgt würde, also etwa auch Selbstständige in die Riesterförderung einbezogen werden, dann werden wir erhebliche und kontinuierliche Steigerungen in diesem Bereich erleben, gerade bei fondsgestützten Altersvorsorge-Konzepten. Glauben Sie wirklich, dass die Privatkunden Riesterprodukte mit eingeschränkten Garantien wollen? In der betrieblichen Altersvorsorge hat das neue Konzept ohne Garantien nicht gefruchtet.Die Menschen, die noch 20 oder 30 Jahre Anlagehorizont vor sich haben, haben eine höhere Kapitalmarktaffinität als die Generation davor. Die Menschen verstehen durchaus die Zusammenhänge. Auf der einen Seite bekommen sie keinen Zins mehr oder es gibt sogar Negativzinsen, auf der anderen Seite haben sie die Möglichkeit, am Produktivkapital zu partizipieren. Ich bin daher fest davon überzeugt, dass immer mehr Menschen mit Aktien sparen werden. Ein Riesterprodukt mit einer gelockerten Garantie von vielleicht 60 bis 80 % wird das Vertrauen der Menschen in kapitalmarktbasierte Produkte in der privaten Altersvorsorge fördern. Die Fondsgesellschaften setzen große Hoffnungen auf das Geschäft mit nachhaltigen Fonds. Hier gibt es sehr viele verschiedene politische Initiativen in Brüssel und Berlin. Zugleich geht die Politik mitunter den zweiten Schritt vor dem ersten, wie bei der Offenlegungspflicht gesehen. Verheddert sich die Politik gerade bei diesem wichtigen Thema?Wir haben in Brüssel schon lange adressiert, dass die regulatorische Abfolge der Maßnahmen unlogisch ist. Wir brauchen zuerst die grundlegende Definition von Nachhaltigkeit, die sogenannte EU-Taxonomie, und anschließend Daten von Unternehmen, welchen Anteil am Umsatz sie aus nachhaltigen Aktivitäten nach der Taxonomie erwirtschaften beziehungsweise wie stark sie in nachhaltige Geschäftsmodelle investieren. Dieses sogenannte Non-Financial-Reporting ist sehr wichtig für uns. Der politische Wille ist ganz stark, dass wir privates Kapital für die nachhaltige Transformation der Wirtschaft umleiten. Das unterstützen wir voll und ganz. Aber das Ganze ist so komplex und ist noch eine ganz lange Kette, für die wir noch Zeit brauchen werden. Wir wollen in Europa beim Thema Nachhaltigkeit sehr viel, und wie immer bedarf es zunächst einer enormen Abstimmung zwischen den Ländern. Manches wird überstürzt oder läuft durcheinander. Aber es ist mittlerweile auch ein Realitätssinn auf europäischer Ebene eingekehrt, was die Verschiebung der Offenlegungspflicht zeigt. Für die Fondsbranche geht nichts ohne den Vertrieb. Die EU plant, Nachhaltigkeit fest im Verkaufsgespräch zu verankern. Wie werden die Anleger reagieren?Die Pflicht kommt voraussichtlich Anfang 2022. Wie reagieren die Anleger bereits heute? Bei den großen Gesellschaften besteht schon jetzt die Hälfte des Publikumsfondsabsatzes aus nachhaltigen Produkten. Seit Anfang 2019 erleben wir eine stetig zunehmende Nachfrage nach diesen Fonds. Durch die Pandemie hat das Thema besonderen Auftrieb erhalten. Denn bei diesem Thema geht es nicht nur um Klimaschutz, der regulatorisch gerade vorangetrieben wird, sondern auch um soziale und Governance-Aspekte. Das Bewusstsein ist deutlich gestiegen. Die jetzt erreichten 100 Mrd. Euro in nachhaltigen Fonds entsprechen indes nur 3 % des Fondsvolumens in Deutschland. Zudem gibt es ein sehr weit gefächertes Verständnis von Nachhaltigkeit. Das macht es für Vermittler nicht gerade einfach, sich im Verkaufsgespräch künftig ins Neuland der nachhaltigen Fonds zu wagen.Der Fondsbestand von über 3 Bill. Euro ist über mehrere Jahrzehnte durch institutionelle und private Anleger gewachsen, während das Segment der nachhaltigen Produkte mit bereits 100 Mrd. Euro erst im Entstehen begriffen ist und rasant wächst. Mit Blick auf die Regulierung befürchte ich, dass die Standards am Ende so weit aufgefächert sind, dass sie die Anleger gar nicht mehr verstehen. Das adressieren wir ganz massiv. Die Verbände der Finanzbranche arbeiten deshalb auf ein gemeinsames Verständnis der nachhaltigen Produkte hin. Denn dem Anleger muss doch klar sein, was er damit bewirkt. Wenn er den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, dann laufen wir Gefahr, dass er nicht mitzieht. Kann denn überhaupt über Fonds Kapital gelenkt werden, um Unternehmen nachhaltiger werden zu lassen?Das passiert doch schon. Wir haben schließlich nicht nur um einige Fonds neue Labels gehängt, sondern die Nachhaltigkeitskriterien grundsätzlich im Portfoliomanagement verankert. Das geht mittlerweile so weit, dass man nach der konkreten Wirkung, dem Impact, der Investition schaut. Das zeigt sich auch an dem großen Interesse am BVI-Nachhaltigkeitsausschuss, in dem 52 Mitglieder vertreten sind. Und das Thema reicht bis hin zu der Frage, wie Klimaindikatoren in das Risikomanagementsystem eines Assetmanagers einfließen – Fragen, die die BaFin auch umtreiben. Kapital lenken heißt aber, es dort zu investieren, wohin es sonst nicht geflossen wäre. Damit ist weniger gemeint, dass die Fondsmanager in Gesprächen auf die Unternehmen einwirken, nachhaltiger zu werden.Doch, damit ist beides gemeint, die Transformation ist bereits in vollem Gange. Entsprechende Dialoge mit den Unternehmen wie auch mit staatlichen Emittenten – Stichwort Green Bonds – führen die Fondsgesellschaften seit Jahren. Wir sprechen über die CO2-Bilanz, über die Geschäftsmodelle. Ein klassisches Beispiel ist ein Versorger: Wie viel Prozent des Stroms ist aus CO2-trächtigen Quellen, wie viel aus erneuerbaren Energien? Sie sehen es doch auch daran, wie sehr sich die Unternehmen in diese Richtung entwickeln. Die Investition in Unternehmen, die nachhaltige Technologien anbieten, ist für offene Fonds indes nur möglich, wenn sie an der Börse notiert sind und eine gewisse Reife haben. Für alles andere gibt es andere Wege wie zum Beispiel den Eltif. Dieses auf EU-Ebene konzipierte Vehikel für langfristige Investitionen als Bestandteil der angestrebten Kapitalmarktunion ermöglicht es, Kapital in ein Start-up zu bringen. Grundsätzlich ist die Venture-Capital-Kultur hierzulande aber kaum ausgeprägt. Wobei mit Blick auf die gesamte EU das grundsätzliche Problem besteht, dass sich die Vorstellung von Nachhaltigkeit in den einzelnen Ländern stark unterscheidet. Das beste Beispiel ist Frankreich, wo Atomstrom als nachhaltig gilt. Das macht eine Transformation der europäischen Wirtschaft auch schwierig.Das ist natürlich auch immer eine kulturelle Frage, bei der die Taxonomie mit einheitlichen Kriterien helfen soll. Die Unterschiede gibt es aber nicht nur auf europäischer Ebene, sondern auch global. Die Klimaerwärmung zu stoppen, ist eine globale Herausforderung. Es gibt in den USA und Asien ganz andere Überzeugungen. Auf europäischer Ebene sind wir dank der politischen Initiative im weltweiten Vergleich Vorreiter. Wir setzen Standards in Europa. Diese wirken auch auf andere Regionen. Sehr stark auf Asien, weil die asiatischen Großanleger massiv in Europa investieren und sich daran orientieren, was die europäische Regulierung an Anforderungen stellt. In den USA wiederum wird es spannend zu beobachten sein, inwieweit sich US-Unternehmen, die sich auch mit europäischem Kapital finanzieren, diesem Dialog öffnen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass auf diesen indirekten Wegen weltweit ein unheimlicher Druck entsteht. Man kann schon die Kehrseite beobachten: Dass die klimaschädlichen Technologien oder Geschäftsmodelle immer mehr darunter leiden, dass sie nicht mehr den Finanzierungszugang wie früher haben. Nachhaltigkeit hat im Übrigen auch etwas mit Diversität zu tun. Schauen wir zum Vorstand des BVI, dort ist nach dem Ausscheiden von Evi Vogl, der scheidenden Amundi-Deutschland-Chefin, keine einzige Frau mehr vertreten. Ist das noch zeitgemäß?Grundsätzlich sicherlich nicht. Und es ist definitiv auch nicht so gewollt, und es ist sehr bedauerlich. Es gab aber tatsächlich keine Frau, die sich bei der Wahl hat aufstellen lassen. Wir hatten nur männliche Kandidaten. Tatsache ist, dass die gesamte Wirtschaft mehr Frauen in Führungspositionen braucht. Mit Blick auf mein eigenes Unternehmen habe ich es immer begrüßt, wenn das weibliche wie das männliche Element an den Prozessen mitgewirkt hat. Warum? Unser Geschäft ist sehr stark geprägt von Unsicherheit darüber, was in den Kapitalmärkten und der Gesellschaft passiert. Umso mehr braucht es verschiedene Blickwinkel und Sichtweisen an einem Tisch. Stichwort Diversität beim BVI-Präsidenten: Lediglich die großen vier Gesellschaften – DWS, Union Investment, Deka und Allianz Global – reichen sich hier das Zepter weiter. Werden so eigentlich die Interessen der kleinen Anbieter hinreichend berücksichtigt?Der BVI-Präsident hat keine herausragenden Rechte und kein eigenes Programm. Im Grunde genommen bin ich einer von sieben im BVI-Vorstand. Im Vorstand sind verschiedene Kategorien der Fondsgesellschaften vertreten: kleine, mittelgroße und große, Immobiliengesellschaften, Anbieter mit schwerpunktmäßig inländischem Geschäft oder global agierende Häuser. Grundsätzlich muss ein BVI-Präsident eine gewisse Freude daran haben, sich auch mit regulatorischen Themen zu beschäftigen. Und es ist nun einmal so, dass die großen Anbieter hier mehr Ressourcen haben. Daher sind die großen Gesellschaften auch eher bereit, einen Vorstandsposten zu übernehmen. Im Übrigen haben wir eine hervorragende Geschäftsführung. Was wollen Sie in den zwei Jahren Ihrer Präsidentschaft erreichen?Wie gesagt, es gibt kein Programm, aber zwei Themen sind mir persönlich wichtig. Erstens: das Thema Nachhaltigkeit vorantreiben. Hier ist die deutsche Fondsbranche im europäischen Vergleich schon weit vorangeschritten. Sie muss aber noch weitere Anstrengungen unternehmen, um pragmatische Lösungen für die neuen EU-Vorgaben zu finden. Zweitens: die Altersvorsorge voranbringen. Wenn wir bei diesen beiden Themengebieten entscheidende Schritte vorwärts machen, dann bin ich zufrieden. Das Interview führten Silke Stoltenberg und Jan Schrader.