Nippon Life will alle ausstehenden Anteile an der auf Bermuda ansässigen Resolution Life Holdings für etwa 8,2 Mrd. Dollar in bar übernehmen. Dabei wird Resolution Life mit 10,6 Mrd. Dollar bewertet. Mit der bisher teuersten Auslandsakquisition eines japanischen Versicherers will sich Nippon Life ein starkes Standbein im Ausland verschaffen, weil die Bevölkerung im Heimatmarkt altert und schrumpft.

Im Auslandsgeschäft hinkt Japans größter Lebensversicherer, gemessen an der Bilanzsumme, seinen Rivalen Meiji Yasuda, Sumitomo Life und Dai-ichi Life hinterher. Während zum Beispiel Dai-ichi Life bis 2027 ihren ausländischen Gewinnanteil auf 40% steigern will, erwirtschaftete Nippon Life zuletzt laut Moody’s nur 4% des Kerngewinns im Ausland.

Nippon Life stieg 2019 bei Resolution Life ein, baute ihren Anteil für insgesamt 1,65 Mrd. Dollar auf aktuell 23% aus und will den Versicherer bis Ende 2025 zu einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft machen. „Wir wollten schon seit einiger Zeit ein Unternehmen besitzen, das in den USA als dem größten globalen Versicherungsmarkt, eine zentrale Rolle spielen könnte“, erklärte Hiroshi Shimizu, Präsident von Nippon Life, in Tokio.

Resolution Life ist ein geschlossener Versicherer, der bestehende Policen von Versicherern etwa in den USA, Großbritannien und Australien kauft. Laut Nippon Life verwaltet das Unternehmen 4,3 Mill. Policen und ein Vermögen von 85 Mrd. Dollar. Blackstone ist ein Investment-Partner von Resolution Life für direkt erworbene Vermögenswerte wie Privatkredite und Immobilien und behält diese Rolle auch nach dem Verkauf seiner Anteile an Nippon Life. Auch Resolution-Chairman und -CEO Clive Cowdery bleibt nach dem Abschluss der Akquisition am Steuer. Die Sparte von Resolution Life in Australasien wird mit der australischen Nippon-Life-Beteiligung MLC zum neuen Versicherer Acenda zusammengelegt.