Japanische Brokerhäuser

Nomura verzeichnet siebten Quartalsgewinn hintereinander

Diversifizierung und Kosteneinsparungen beflügeln die Erträge von Japans größter Investmentbank Nomura. Die Börse goutiert diese Entwicklung.

Nomura verzeichnet siebten Quartalsgewinn hintereinander

Nomura verzeichnet siebten Quartalsgewinn hintereinander

Sparmaßnahmen und Diversifizierung zahlen sich aus

mf Tokio

Ein Gewinnsprung im Vierteljahr zwischen Oktober und Dezember hat die Aktie von Nomura am Donnerstag auf ein 16-Jahres-Hoch getrieben. Vor allem dank vermehrter Handelsgebühren durch die volatilen Märkte und dem wiederbelebten Wholesale-Geschäft konnte Japans größte Investmentbank ihren Nettogewinn im dritten Geschäftsquartal zwischen Oktober und Dezember auf 101,4 Mrd. Yen (642 Mill. Euro) gegenüber dem Vorjahr verdoppeln. Das war der höchste Reinertrag seit fast fünf Jahren und der siebte Quartalsgewinn hintereinander.

Die Nettoeinnahmen wuchsen um ein Viertel zum Vorjahr auf 502 Mrd. Yen (3,2 Mrd. Euro). Die Eigenkapitalrendite erreichte 11,8%.

Kosten und Kapital unter Kontrolle

„Unsere drei Kerngeschäfte Wholesale, Vermögensverwaltung, Investment-Management haben das beste Ergebnis vor Steuern seit dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 2007/08 erzielt, was auf rekordhohe stabile Umsätze und eine starke Ertragsdynamik zurückzuführen ist“, teilte Nomura-CEO Kentaro Okuda mit. „Wir sehen die Ergebnisse unserer mittel- bis langfristigen Strategie, indem wir unsere stabilen Einnahmen steigern und unsere Einnahmequellen diversifizieren, während wir gleichzeitig die Kosten und das Kapital effektiv kontrollieren.“

Nomura verwies ihre japanische Hauptrivalin Daiwa Securities klar in die Schranken. Daiwa konnte ihren Quartalsgewinn zwar um fast zwei Drittel auf 46,6 Mrd. Yen (295 Mill. Euro) steigern. Aber diese Summe war nicht einmal halb so hoch wie bei Nomura, obwohl dem Branchenführer wegen einer Manipulation im Anleihehandel vorübergehend der Status als Primärhändler von Staatsanleihen entzogen wurde.

Privatanleger schichten in Fonds um

Die zwei japanischen Brokerhäuser profitierten von zwei Trends: Zum einen schichten neuerdings viele Privatanleger wegen der Rückkehr der Inflation ihre Ersparnisse um und investieren Bargeld in Aktien und Anleihen. Zum anderen versuchen japanische Unternehmen, ihren Börsenwert zu steigern, indem sie Beteiligungen an Kunden und Tochtergesellschaften außerhalb des Kerngeschäfts verkaufen. Damit beauftragen sie meistens Nomura und Daiwa.

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