Nordamerika hat größten Zuwachs an Millionären

Region hängt erstmals seit Jahren Asien-Pazifik beim Vermögensanstieg ab - Capgemini Wealth Report

Nordamerika hat größten Zuwachs an Millionären

kb Frankfurt – Internationale Handelskriege, geopolitische Spannungen und ein nur schwaches globales Wirtschaftswachstum haben den Millionären 2019 nichts anhaben können. Deren Gesamtvermögen sowie auch die Anzahl der Millionäre sind stark um fast 9 % gestiegen, nachdem 2018 noch ein leichter Rückgang verzeichnet worden war. Dies geht aus dem nun zum 24. Mal erstellten World Wealth Report von Capgemini hervor. Corona-Effekte unklarInwieweit die Corona-Pandemie sich insgesamt 2020 auf das Vermögen der Millionäre auswirken wird, sei schwer zu prognostizieren, sagte Klaus-Georg Meyer, Leiter Business and Technology Solutions für Financial Services bei Capgemini in Deutschland. Noch zum Stichtag Ende April 2020 hatten die Analysten von Capgemini im Vergleich zu Ende Dezember 2019 einen Rückgang des globalen Gesamtvermögens um 6 bis 8 % prognostiziert. “Die geschätzten Verluste dürften aber teilweise schon wieder aufgeholt sein”, vermutet Meyer. Offen sei jedoch, ob es eine zweite Corona-Infektionswelle gebe und was dann passiere. Zudem sei im zweiten Halbjahr mit einer Zunahme an Unternehmenskonkursen zu rechnen. Diesem Szenario stehe eine “extrem hohe Liquidität” gegenüber, die an die Märkte dränge.Weltweit gab es 2019 19,6 Millionen Menschen mit einem Vermögen ab 1 Mill. Dollar, die sogenannten HNWI (High Net Worth Individuals). Dies sind 8,8 % mehr als 2018. Dieser Zuwachs liegt deutlich über dem Anstieg von 2012 bis 2018 von jährlich 7,1 %.Die meisten Millionäre gibt es wie in den Jahren zuvor auch 2019 in der Region Asien-Pazifik, wo die Anzahl aber unterdurchschnittlich um 7,6 % auf 6,5 (6,1) Millionen stieg. Den größten Zuwachs an Millionären verzeichnete allerdings Nordamerika mit 10,9 % auf 6,3 Millionen nach einer Stagnation im Vorjahr. Nach den USA und Japan steht Deutschland an dritter Stelle mit 1,466 Millionen HNWI (+8,6 %), dicht gefolgt von China (+11 %).Das Gesamtvermögen der deutschen HNWI stieg um 8,8 % auf 5,48 Bill. Dollar, nachdem es 2018 noch um 3,9 % gesunken war. Wachstumstreiber seien die im vergangenen Jahr um 16 % höhere Marktkapitalisierung aufgrund der boomenden Aktienmärkte sowie die gestiegenen Immobilienpreise, erläuterte Meyer.Während das gesamte investierbare Vermögen der HNWI um 8,6 % auf 74 Bill. Dollar wuchs, legten die Vermögen der nordamerikanischen Millionäre überdurchschnittlich um 11 % auf 21,7 Bill. Dollar zu. Es ist damit das erste Mal seit 2012, dass die Region Asien-Pazifik mit einem Zuwachs im Berichtszeitraum von 7,9 % auf 22,2 Bill. Dollar nicht beim Wachstumstempo an der Spitze steht, wie Meyer betont. Hier hätten sich die Schwierigkeiten rund um die Handelsabkommen bis hin zu Rückgängen in Singapur ausgewirkt. In Europa legte das Gesamtvermögen um 8,8 % auf 16,7 Bill. Dollar zu. Überdurchschnittlich um 10,2 % kletterte das Vermögen der HNWI im Nahen Osten.Die Covid-19-Pandemie wirke sich auch auf die Investitionsprioritäten der Millionäre aus, betont Meyer. Nachhaltige Investitionen mit ökologischen und sozialen Prioritäten (ESG), die bereits vor der Pandemie einen Aufschwung erlebten, gewinnen nach der Pandemie weiter an Bedeutung, wie eine Capgemini-Analyse zeige.