NRW.Bank strebt bis 2045 Klimaneutralität an
NRW.Bank will bis 2045 klimaneutral sein
Neue Nachhaltigkeitsstrategie – Mindestkriterien für Förderkredite – Anlageportfolio im Blick
ab Düsseldorf
Zum Start ins neue Jahr verpasst sich die NRW.Bank eine neue Nachhaltigkeitsstrategie. Das Ziel: Klimaneutralität bis spätestens 2045. Die überarbeitete Strategie erstrecke sich über alle drei Säulen der Bank – das Fördergeschäft, das Kapitalmarktgeschäft und den Bankbetrieb, teilte die Förderbank Nordrhein-Westfalens mit.
„Unser Ziel ist, die richtigen Förderanreize zu setzen, um nachhaltige und wirtschaftlich erfolgreiche Vorhaben zu ermöglichen und so die Transformation voranzutreiben“, kommentiert Vorstandschef Eckhard Forst die neue Zielsetzung der NRW-Bank. Die neue Strategie löst die bislang geltenden Nachhaltigkeitsleitlinien des Instituts ab.
Klimasünder künftig außen vor
Im Zuge der neuen Strategie sollen die Förderangebote neu ausgestaltet werden. Im Fokus steht dabei die Ergänzung des Angebots, um Transformationsprozesse zu unterstützen. Damit soll es gelingen, im Rahmen der Förderpolitik Treibhausgasemissionen und andere Umweltbelastungen zu verringern und zugleich Klimaresilienz und Biodiversität zu stärken. Umgekehrt müssen sich die Unternehmen auf strengere Bedingungen gefasst machen, die an die Vergabe von Förderkrediten gestellt werden.
So gibt es künftig Mindestkriterien, die bei der Kreditvergabe erfüllt sein müssen. Konkret heißt das, dass treibhausintensive Technologien oder Geschäftsmodelle, die weder mit der langfristig angestrebten Treibhausgasneutralität vereinbar noch für die Übergangsphase erforderlich sind, nur noch bei nachvollziehbaren und ambitionierten Transformationsbemühungen förderfähig sind. Umgekehrt soll bessere Konditionen erhalten, wer besonders nachhaltig unterwegs ist.
Förderwirkung messen
Dazu will die Bank in Anlehnung an das Vorgehen der KfW im Laufe des Jahres Sektorleitlinien für das Fördergeschäft erarbeiten. Zusätzlich soll bis Ende 2025 ein Wirkungsmanagement eingeführt werden, mit dem die Förderwirkung gemessen und perspektivisch auch gesteuert werden kann.
Im Kapitalmarktgeschäft erstreckt sich die Nachhaltigkeitsstrategie zum einen auf die Anlagestrategie und zum anderen auf die Finanzierung. Mit Blick auf Letztere versprechen die Düsseldorfer, 2024 mindestens einen Green Bond und einen Social Bond zu emittieren.
In ihren Anlage- und Entscheidungsprozessen berücksichtige die NRW.Bank schon länger ESG-Themen, heißt es. Das eigene Ampelsystem für nachhaltige Investments werde dahingehend verschärft, dass das Anlageportfolio bis spätestens 2045 klimaneutral ist. Im Corporate-Portfolio der Bank wird dazu seit Anfang 2023 die sogenannte ITR-Gradzahl (Implied Temperature Rise) als Lenkungsinstrument eingesetzt.
Zertifizierung des Bankbetriebs
Basis der ITR sind die aktuellen Treibhausgas-Emissionen und Reduktionsziele der Unternehmen. Künftig werden Investments in Unternehmen ohne Transformationsambitionen ausgeschlossen. Investments in Firmen, welche die Erfüllung der Pariser Klimaziele anstreben, sollen der NRW-Bank zufolge dagegen „aktiv gefördert“ werden.
Außerdem prüft die NRW.Bank, die ITR auch auf weitere Portfolios anzuwenden. Mit Blick auf den Bankbetrieb soll der Ressourcen- und Energieverbrauch in Büros und Kantinen verringert werden. Aktuell werde der Bankbetrieb entsprechend zertifiziert.