OVB stützt sich immer stärker auf Osteuropa
ak Köln
Der Finanzvertrieb OVB hat im vergangenen Jahr seine Erträge aus Vermittlungen von Versicherungen und Fonds um 3,5% auf gut 331 Mill. Euro gesteigert und damit sein Jahresziel leicht übertroffen. Das Unternehmen stützt sich immer stärker auf das Geschäft in Mittel- und Osteuropa, das gut die Hälfte der Einnahmen ausmacht und 2022 um rund 10% zulegte. Dagegen konnte die Entwicklung im Heimatmarkt sowie in Süd- und Westeuropa die Erwartungen nicht ganz erfüllen.
Das Unternehmen ist in 16 europäischen Ländern aktiv. OVB will weiter expandieren. Zielmärkte sind laut Vorstand jetzt Portugal, Luxemburg und das Baltikum.
Auf der Ergebnisseite lief es für den Finanzvertrieb, der mehrheitlich zur Versicherungsgruppe Signal Iduna gehört, etwas bescheidener. Mit einem Ebit von 22 Mill. Euro wurde das untere Ende der Zielspanne gerade so erreicht. Deutlich mehr hat OVB im Jahr 2022 wieder für Anreize seiner Vermittler in Form von Wettbewerben und Veranstaltungen ausgegeben – die Kosten verdoppelten sich fast auf 12 Mill. Euro.
Die Gewinnerwartungen 2023 fallen gedämpft aus. Der Vorstand erwartet einen klaren Rückschritt auf ein Ebit zwischen 16 und 19 Mill. Euro. Das liegt laut Geschäftsbericht an Aufwendungen im Zusammenhang mit der Inflation sowie der neuen Strategie bis 2027, die aber nicht mit klar definierten Finanzzielen untermauert ist. Die geplante Expansion will der OVB-Vorstand auch mit externem Wachstum erreichen. 2019 hatte das Unternehmen den belgischen Makler Willemot übernommen.
Die Erträge aus Vermittlungen sehen die Kölner, bei denen auch die Bâloise und Generali zu den Aktionären gehören, im laufenden Jahr zwischen 325 und 350 Mill. Euro.