Pfandbriefbanken begrüßen Harmonisierungsvorschläge

VDP: Qualität darf nicht verwässert werden

Pfandbriefbanken begrüßen Harmonisierungsvorschläge

ge Berlin – Neben den vorerst gescheiterten Gesprächen des Baseler Ausschusses und der belastenden EZB-Politik beschäftigt den Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) aktuell vor allem die von der Europäischen Kommission verfolgte Harmonisierung von Covered Bonds. Dafür schlägt die European Banking Authority (EBA) einen Drei-Stufen-Plan vor. Der Pfandbrief sei für den vorgesehenen Regelungsrahmen gut positioniert, betonte VDP-Präsident Louis Hagen anlässlich des Jahresempfangs in Berlin. Wesentliche kritische Punkte seien auf der dritten Stufe angesiedelt, deren Umsetzung durch die Mitgliedstaaten aber nicht verpflichtend sei – “unter dem Strich begrüßen wir die Vorschläge”.Dabei beharre der Verband auf seiner Position, nach der einheitliche Mindeststandards nicht hinter bestehende, erfolgreiche Märkte zurückfallen oder diese beeinträchtigen dürften. Denn die Qualitätsmerkmale des Pfandbriefs dürften nicht verwässert oder gar gänzlich ausgelöscht werden. “Sie wissen, wir hüten und pflegen den Pfandbrief wie unseren Augapfel.”In dem Drei-Stufen-Plan schlägt die EBA vor, strukturelle Merkmale von Covered Bonds im Allgemeinen mit Hilfe einer Richtlinie verpflichtend festzulegen, die die heutigen OGAW-Regeln ersetzen sollen. In einem zweiten Schritt werde die Anpassung der Richtlinie zur Eigenkapitalunterlegung (CRR) mit dem Ziel empfohlen, die Anforderungen für eine Privilegierung von traditionellen Covered Bonds wie dem Pfandbrief zu detaillieren. Schließlich will die EBA eine freiwillige Konvergenz nationaler Gesetze, um die Produkte schrittweise weiter anzunähern. “Falsches Signal”Daneben kritisierte Hagen die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB, da sie die Ertragskraft der Banken ganz erheblich beeinträchtige. Erschwerend komme hinzu, dass die EZB während des nunmehr gut zweijährigen Covered-Bonds-Ankaufprogramms inzwischen ein Portfolio von 200 Mrd. Euro aufgebaut habe. Dennoch werde damit gerechnet, dass auf der anstehenden Dezember-Sitzung des Rates die Verlängerung der Käufe über März hinaus angekündigtwird – “das wäre ein falsches Signal”. Denn wenn die EZB Covered Bonds aufkauft, werde Qualität nicht mehr honoriert, womit die Preisunterschiede zwischen Produkten und Emittenten zurückgingen.Mit Blick auf die Basel-IV-Gespräche und die dort verhandelten künftigen Eigenmittelanforderungen für Kreditrisiken stimmen Hagen die jüngsten Diskussionen positiv, dass sich die Einsicht durchzusetzen vermag, dass die geplanten neuen Regelungen “viel zu weit führen”.