Pflege ist ein Megatrend
Matthias BrunsVorstand INP Holding AGEin Investment, das nachhaltig regelmäßige und im Vergleich zu anderen Anlagen relativ hohe Auszahlungen leistet, einen Kapitalerhalt in Aussicht stellt und dabei unter dem Gesichtspunkt der Risikostreuung ein angemessenes Chance-Risiko-Verhältnis bietet, ist für Investoren derzeit nicht leicht zu finden. Wenn es im Idealfall auch noch einen positiven Beitrag für unser Gemeinwesen leisten soll, ist es noch schwieriger. Unmöglich ist es aber nicht. Zu realisieren ist es mit einem Investment in Sozialimmobilien, genauer gesagt mit Investitionen in stationäre Pflegeeinrichtungen.Zum besseren Verständnis müssen wir zunächst die Bevölkerungssituation in Deutschland näher betrachten. In Deutschland lebten Ende 2015 rund 82,2 Millionen Menschen. 738 000 geborene Kinder standen 925 000 Sterbefällen gegenüber. Die Bevölkerung Deutschlands müsste demzufolge schrumpfen, was momentan nur durch den Wanderungsüberschuss aufgehalten wird, der das Geburtendefizit übersteigt. Auf der anderen Seite wird die Bevölkerung Deutschlands immer älter. Die Zahl der über 80-Jährigen nimmt zu, und der prozentuale Anteil der älteren Menschen in der Bevölkerung steigt. Verstärkt wird die zunehmende Alterung der Bevölkerung in Deutschland durch die kontinuierliche Steigerung der Lebenserwartung, bedingt durch immer bessere Lebensumstände und medizinische Versorgungsmöglichkeiten. Ebenso haben sich die Familienstrukturen in den vergangenen Jahren verändert. Im Gegensatz zu früher lebt man heute überwiegend allein oder zu zweit. Große Familien, die unter einem Dach leben und so eine generationsübergreifende Betreuung ermöglichen, nehmen immer mehr ab. Im Besonderen der Gesundheitssektor ist stark von den Folgen der geschilderten demografischen Entwicklungen betroffen. So ist in Deutschland eine kontinuierliche Zunahme der Zahl der Pflegebedürftigen zu beobachten. Mit Stand 31.12.2015 sind in Deutschland rund 2,9 Millionen Menschen pflegebedürftig, das entspricht in etwa 3,5 % der gesamten Bevölkerung. Davon werden rund drei Viertel zu Hause von Angehörigen und ambulanten Pflegediensten unterstützt. Ein Viertel, das sind rund 780 000 Menschen, wird in stationären Pflegeeinrichtungen versorgt. Aufgrund der aufgezeigten Entwicklungen wird die Zahl der Pflegebedürftigen in den kommenden Jahren deutlich zunehmen. Das Statistische Bundesamt prognostiziert einen Anstieg von über 22 % auf rund 3,5 Millionen Pflegebedürftige im Jahr 2030. Infolgedessen wird auch die Nachfrage nach professioneller Pflege und damit auch nach stationären Pflegeplätzen zunehmen. Pflege ist und bleibt also ein Megatrend und stellt unsere Gesellschaft zukünftig vor immer größere Herausforderungen. Das hat auch die Politik erkannt und mit den Pflegestärkungsgesetzen I bis III ein klares Zeichen gesetzt. Das Pflegestärkungsgesetz I (PSG I) hat insbesondere höhere finanzielle Unterstützungen für alle Leistungsempfänger zum Inhalt. Darüber hinaus regelt es eine höhere Förderung für altersgerechten Wohnraumumbau sowie zusätzliche finanzielle Unterstützungen für stationäre Pflegeeinrichtungen, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, die Zahl der Betreuungskräfte aufzustocken. Das PSG II führt unter anderem einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff und ein neues Begutachtungssystem für Pflegebedürftige ein. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der besseren Einstufung von Menschen mit einer geistigen oder psychischen Beeinträchtigung, z. B. Demenz. Das Gesundheitsministerium schätzt, dass in den nächsten Jahren zusätzlich 500 000 Menschen erstmals Anspruch auf Pflegeleistungen haben werden. Das PSG III stärkt unter anderem die Beratung von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen und legt die Grundlage für den Auf- und Ausbau von Angeboten zur Unterstützung und Entlastung Pflegebedürftiger und ihrer Angehörigen im Alltag.Alles in allem gewinnt die Pflege an Bedeutung, sowohl in der Politik als auch in unserer Gesellschaft generell. Dennoch fehlen zunehmend Plätze in stationären Pflegeeinrichtungen, und wenn nicht massiv etwas getan wird, wird unsere Gesellschaft unausweichlich in einen Pflegenotstand geraten. Gemäß dem Pflegeimmobilienreport 2016/2017 des Immobiliendienstleisters CBRE GmbH und der immoTISS care GmbH werden bis zum Jahr 2030 zusätzlich 340 000 stationäre Pflegeplätze benötigt. Berücksichtigt man die Plätze in Pflegeheimen, die bis zu diesem Jahr zusätzlich ersetzt werden müssen, weil die Pflegeheime nicht mehr dem modernsten Stand und den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, kommen noch einmal rund 210 000 Plätze hinzu. Geht man bei einem Pflegeheim von einer durchschnittlichen Größe von 100 Plätzen aus, heißt das, dass bis zum Jahr 2030 insgesamt 5 500 Pflegeheime gebaut bzw. ersetzt werden müssen, also durchschnittlich rund 365 Pflegeheime von 2016 bis 2030 pro Jahr. Die Realität sieht leider anders aus, denn im Jahr 2016 sind gerade einmal 139 Pflegeheime gebaut worden. Die Städte und Kommunen werden den Bedarf allein jedoch nicht decken können, da sie zunehmend an ihre finanziellen Grenzen stoßen. Private Investoren sind gefragt und können davon gleichermaßen profitieren.Investitionen über Beteiligungsmöglichkeiten wie alternative Investmentfonds (AIFs) bieten Investoren viele Vorteile: eine konjunkturunabhängige Sachwertinvestition, Risikostreuung über mehrere Objekte mit verschiedenen Betreibergesellschaften an unterschiedlichen Standorten, prognostizierten Kapitalerhalt, regelmäßige Auszahlungen, die auf Basis langfristig vereinbarter Pachtverträge mit erfahrenen und renommierten Betreibern erfolgen, und – bei Betreiberimmobilien nicht zu vernachlässigen – die Erfahrung und das Know-how des Anbieters und Asset-Managers, das in einer Leistungsbilanz regelmäßig dokumentiert wird.