Policen belasten britische Banken

Börsen-Zeitung, 7.1.2015 Reuters London - Die britischen Banken müssen wegen des Verkaufs überflüssiger Produkte wohl noch über Jahre hinweg hohe Entschädigungen an ihre Kunden zahlen. Zwar gingen inzwischen weniger Beschwerden über den Verkauf von...

Policen belasten britische Banken

Reuters London – Die britischen Banken müssen wegen des Verkaufs überflüssiger Produkte wohl noch über Jahre hinweg hohe Entschädigungen an ihre Kunden zahlen. Zwar gingen inzwischen weniger Beschwerden über den Verkauf von Restschuldversicherungen ein, sagte die zuständige Ombudsfrau Caroline Wayman am Dienstag. Doch nach wie vor drehten sich die meisten Streitigkeiten um solche Policen, die Kunden angedreht wurden, obwohl sie diese gar nicht brauchten. Es werde noch Jahre dauern, bis man sagen könne, der Skandal sei tatsächlich vorbei.Die britischen Banken haben bereits umgerechnet rund 30 Mrd. Euro zurückgelegt, allen voran Lloyds, aber auch Barclays, HSBC und die Royal Bank of Scotland.Derzeit gehen dem Ombudsbüro zufolge etwa 4 000 Beschwerden pro Woche ein. 2012 waren es in der Spitze in einer Woche einmal 12 000 Fälle. Im kommenden Geschäftsjahr 2015/16 rechnet die Schlichtungsstelle mit der Beilegung von 250 000 Streitigkeiten über die umstrittenen Policen.Die Restschuldversicherungen sollten Kreditnehmer gegen Risiken wie Krankheit oder Arbeitslosigkeit absichern. Häufig wurden sie aber an Kunden verkauft, die gar nicht anspruchsberechtigt gewesen wären.