Wohnungsmarkt

Preise für Immobilien stabilisieren sich

Die Preisrückgänge bei Immobilien verlangsamen sich. Das zeigen neueste Zahlen des Pfandbriefbankenverbandes. Der Abwärtstrend dürfte aber bei Gewerbeimmobilien noch mindestens bis Mitte 2024 andauern, meint der Verband.

Preise für Immobilien stabilisieren sich

Preisrückgang verlangsamt sich

Pfandbriefbankenverband: Preisanpassungen bei Immobilien mindestens noch bis Mitte 2024

tl Frankfurt

Der Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP), der auf echten Transaktionsdaten von mehr als 700 Banken beruht, lag im zweiten Quartal bei 182,4 Punkten (Basisjahr 2020 = 100 Punkte). Das ist 1,1% unter dem Wert des ersten Quartals und 6,4% unter dem zweiten Quartal 2022. Diese Trendabflachung passt zum für den Herbst erwarteten Ende der Zinsanstiege.

Der Preisrückgang bei Gewerbeimmobilien ist ausgeprägter als bei Wohnimmobilien. Vom ersten zum zweiten Quartal dieses Jahres verbilligten sich gewerbliche Objekte um 2,0%, während es bei wohnwirtschafltich genutzten nur 0,9% waren. In der Jahresbetrachtung lag das Minus bei 10,3% (Gewerbe) bzw. 5,4% (Wohnen). Im gewerblichen Bereich sticht der Einzelhandel mit -2,5% (erstes zu zweitem Quartal) bzw. -11,7% (Jahr) heraus, während bei Büros die Rückgänge bei -1,9% bzw. -9,8% lagen. „Die Preisrückgänge auf dem deutschen Immobilienmarkt haben sich im zweiten Quartal dieses Jahres fortgesetzt“, sagte Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des VDP. „Die Abwärtsdynamik der Immobilienpreise hat allerdings merklich nachgelassen, was eine Bodenbildung in den nächsten Quartalen möglich erscheinen lässt. Zumindest für Wohnimmobilienpreise zeichnet sich bereits eine Seitwärtsbewegung ab.“

Renditeanstieg beschleunigt sich

Bie Mehrfamilienhäusern hat sich der Renditeanstieg im zweiten Quartal nach Zahlen von VDP Research beschleunigt. Der Index des Liegenschaftszinssatzes (Jahresreinertrag zu Kaufpreis) legte auf Jahressicht im zweiten Quartal um 14,2% zu, während das Plus im ersten Quartal noch 10,9% betrug. Die Neuvertragsmieten stiegen weiter, im zweiten Jahresviertel um 6,2% (zum Vorjahr). „Die Nachfrage nach Wohnraum ist ungebrochen hoch“, kommentierte Tolckmitt. „Da der Immobilienkauf aufgrund der deutlich angestiegenen Zinsen weniger erschwinglich geworden ist, werden Mietwohnungen nun noch stärker nachgefragt als in den Vorjahren. Der Mietanstieg unterstreicht den weiter steigenden Druck auf dem Wohnungsmarkt.“

Noch deutlicher erhöhten sich die Renditen bei Büroimmobilien. Gemessen am Index des Liegenschaftszinssatzes legten sie um 16,1% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Das war deutlich mehr als in den Vorquartalen (+12,8% und +8,2%). Dazu passend verringerten sich die Preise im zweiten Quartal um 9,8%. Auch bei Büros legten die Neuvertragsmieten zu, wenn auch mit +4,7% bzw. +1,2% (Jahr bzw. Quartal) nicht so deutlich wie bei den Mehrfamilienhäusern.

„Die Entwicklung der Bürorenditen und der -mieten deutet darauf hin, dass der Büroimmobilinemarkt allmählich wieder anspringt“, kommentiert der VDP-Hauptgeschäftsführer. Es bestünden aber noch erhebliche Unsicherheiten über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung und auch über die Nutzung des Homeoffice. „Wir gehen davon aus, dass sich dies noch mehrere Quartale dämpfend auf die Preise für Büroimmobilien hierzulande auswirken wird.“

Tolckmitt geht davon aus, „dass die Preisanpassungen insbesondere im Gewerbeimmobilienmarkt noch bis mindestens Mitte nächsten Jahres andauern werden.“

In Deutschland gehen die Preise für Immobilien weiter zurück, allerdings weniger ausgeprägt als in den Vorquartalen. Bei Gewerbeimmobilien sind die Rückgänge allerdings ausgeprägter als bei Wohnimmobilien, zeigen Daten von VDP Research. Die Preisanpassungen werden noch bis Mitte 2024 andauern.