Prognose: Gebäudeversicherung wird 15 Prozent teurer
ak Köln
Die immer stärker steigende Inflation sowie zunehmende Risiken durch Naturgefahren angesichts des Klimawandels sorgen für einen Preissprung in der Wohngebäudeversicherung. Nach Angaben des Online-Vergleichsportals Check24 werden die Kunden im kommenden Jahr mindestens 15% mehr zahlen müssen. Diese Steigerung gehe allein auf die Baupreisentwicklung zurück. Die Versicherer ziehen dabei den Baupreisindex für Wohngebäude sowie den Tariflohnindex für das Baugewerbe heran – beides Daten, die das Statistische Bundesamt ermittelt.
Nach Angaben des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft (GDV) sind über 90% der Wohngebäudepolicen so konzipiert, dass die Preise automatisch auf die Indexveränderungen und damit auf die Inflation reagieren. Zusätzlich könnten überarbeitete Schadenmodelle bei einigen Versicherern den Preis für Wohngebäudeversicherungen treiben. Die Versicherer selbst tun sich schwer, konkrete Steigerungsraten zu benennen, und verweisen auf kartellrechtliche Gründe.
Im vergangenen Jahr waren die deutschen Wohngebäudeversicherer in dieser Sparte drastisch in die roten Zahlen gerutscht. Denn durch die Überschwemmungskatastrophe an Ahr und Erft hatten sich die gesamten Versicherungsschäden durch Naturkatastrophen zu zuvor nie dagewesenen 12,5 Mrd. Euro aufgetürmt. Ein Großteil entfiel davon auf zerstörte oder beschädigte Gebäude. Die Schaden-Kosten-Quote in der Wohngebäudeversicherung kletterte von 94% auf 143%.