Projektentwicklungen am Immobilienmarkt stagnieren

Bulwiengesa:"Trader Developer ziehen sich zurück"

Projektentwicklungen am Immobilienmarkt stagnieren

bn Frankfurt – Auf Deutschlands Immobilienmarkt hat das Segment der Projektentwicklungen bereits vor Beginn der Coronakrise stagniert. Dies zeigt eine Studie des Beratungshauses Bulwiengesa per Ende Dezember 2019. Im Falle von Wohnungen weist die Gesellschaft einen Rückgang der Entwicklungsflächen in den sieben wichtigsten Ballungsräumen der Republik um 2,9 % aus. Dies sei der erste Rückgang seit der ersten Untersuchung dieser Art vor 14 Jahren, heißt es. Mit Wirtschaftsimmobilien, für die ein Plus von 5,3 % nach einem Zuwachs von 12,8 % im Jahr davor gemessen wurde, ergibt sich insgesamt noch ein Zuwachs der Projektflächen um 1,1 %. Fürs Vorjahr hatte Bulwiengesa eine Ausweitung um insgesamt 7,2 % ermittelt.Damit deuteten “bereits vor der Coronakrise alle Zeichen auf eine Stagnation hin”, wie Bulwiengesa kommentiert. “Nun stehen wir vor einer Rezession, die voraussichtlich eine tiefe Zäsur für den Projektentwicklungsmarkt sein wird”, kommentiert Generalbevollmächtigter Andreas Schulten das sinkende Wachstum bei Wirtschaftsimmobilien.Zugleich driftet der Markt “deutlich auseinander”, wie Studienleiterin Ellen Heinrich festhält: So haben auf der einen Seite die Entwicklungen für den Eigenbedarf um 5,4 % zugelegt, jene für den Weiterverkauf hingegen haben erstmals seit Beginn der Studienreihe abgenommen; die entsprechenden Flächen reduzierten sich um 1,9 %. Heinrich: “Die Trader Developer ziehen sich zurück.” Wachstum in bemerkenswertem Umfang biete nur noch das Bürosegment, getrieben von der Entwicklung in Berlin. Schulten: “Berlins Erfolg dürfte ab jetzt am meisten gefährdet sein. Besonders Einzelhandels-, Hotel- und Büroimmobilien werden nun sehr empfindlich auf die Rezession reagieren.” Für die Studie wertete Bulwiengesa eigenen Angaben zufolge den Markt für Projektentwicklungen auf Basis von rund 5 000 einzelnen Projekten in Berlin, München, Hamburg, Frankfurt/Main, Düsseldorf, Köln und Stuttgart aus.