EZB-BILANZTEST AUF DER ZIELGERADEN

Prüfer ziehen sich warm an

Börsen-Zeitung, 24.10.2014 bn Frankfurt - Wirtschaftsprüfer machen sich darauf gefasst, in ihrer Kommunikation nach dem Bilanztestergebnis der EZB in die Offensive zu gehen. Man dürfe davon ausgesehen, dass die Prüfergesellschaften im Hintergrund...

Prüfer ziehen sich warm an

bn Frankfurt – Wirtschaftsprüfer machen sich darauf gefasst, in ihrer Kommunikation nach dem Bilanztestergebnis der EZB in die Offensive zu gehen. Man dürfe davon ausgesehen, dass die Prüfergesellschaften im Hintergrund bereits “Abwehrstrategien” entwürfen, um die Ergebnisse der Belastungsprobe nötigenfalls zurechtzurücken, heißt es in Finanzkreisen. Gegebenenfalls werde man dem Eindruck entgegentreten, falsch testiert zu haben bei Banken, denen Kapitaldefizite bescheinigt werden. Hintergrund: Im Zuge ihres Bilanztests hat die EZB teilweise Maßstäbe abseits der internationalen Bilanzierungsnormen IFRS angelegt. Daher wird die Notenbank möglicherweise Kapitallöcher aufdecken, welche Banken schon nach IFRS hätten offenlegen müssen, zugleich aber etwa zusätzlichen Wertberichtigungsbedarf für Schiffsrisiken, den Banken laut IFRS gar nicht buchen dürften.Banken und nationale Aufseher wiederum dürften nach Publikation der Ergebnisse per Ende 2013 betonen, wie Institute seither ihre Kernkapitalquoten verbessert haben. Zwar wird die EZB nicht nur etwaige Kapitallöcher per Ende 2013 benennen, sondern zudem seither getroffene Kapitalmaßnahmen durch Aktienemissionen. Keine Erwähnung aber werden Verbesserungen der Kapitalquote durch Risikoabbau finden – die EZB ist nicht in der Lage, ihn sowie seinen Effekt auf die Risikoaktiva für jede Bank zu ermitteln.