Immobilienplattform

PSD Banken gewinnen weitere Partner für „PIA“

Nicht nur Baukredite, sondern auch Hilfen rund um die Immobilie sollen nach Willen der PSD Banken das Geschäft anfachen. 19 Geldhäuser sind beim Projekt „PIA“ dabei, doch einige PSD Banken zögern.

PSD Banken gewinnen weitere Partner für „PIA“

jsc Frankfurt

Das Immobilieninformationsportal „PIA“ der PSD Banken und der Bausparkasse Schwäbisch Hall gewinnt in der genossenschaftlichen Finanzgruppe Unterstützung: Mittlerweile haben 19 Kreditinstitute – sechs PSD Banken, zwölf Volksbanken und eine Sparda-Bank – sich der Lösung der zuständigen Gesellschaft Impleco angeschlossen, erklärt Ge­schäftsführer Florian Fischer auf Nachfrage der Börsen-Zeitung. Demnach haben sich die Volksbanken Mittelhessen, Südwestfalen und in Offenburg für das Angebot entschieden, ebenso die PSD Banken Karlsruhe-Neustadt, Nürnberg und Kiel.

Als Eigner stehen die PSD Banken Rhein-Ruhr, Westfalen-Lippe und Berlin-Brandenburg sowie die Schwäbisch Hall hinter Impleco. Fischer führt als Vertreter der Schwäbisch Hall das Unternehmen mit an, das in Berlin im selben Gebäude wie die PSD Bank Berlin-Brandenburg sitzt. Einige Banken sind allerdings noch damit beschäftigt, die Funktionen einzubinden. Darüber hinaus will Impleco weitere Adressen erreichen, schreibt Fischer. „Weitere Gespräche laufen. Das Feedback der Banken ist sehr positiv.“

Die PSD Banken, die ihre Historie in den Spar- und Vorschussvereinen für Postbedienstete verorten, leben vor allem von der privaten Baufinanzierung. Die Plattform PIA – die „Persönliche Immobilien-Assistentin“ – vermittelt Fachleute rund um die private Immobilie und fungiert als Informationsportal. Acht der 14 PSD Banken finden sich nicht in der Aufzählung Fischers wieder, darunter die nach Bilanzsumme dritt-, viert- und fünftgrößten Häuser der Gruppe, die PSD Banken RheinNeckarSaar, Nord und München.

Hinter dem Modell steht die Auffassung, dass Banken über die reine Finanzdienstleistung hinaus Mehrwert bieten sollten und zinsunabhängige Ertragsquellen benötigen. Auf welche Weise das gelingen soll, ist in der genossenschaftlichen Finanzgruppe umstritten. Einige Sparda-Banken etwa haben mit „TEO“ eine Banking-App mit weiterführenden Funktionen sowie einer Anbindung an den Handel entwickelt. Im Kreis der PSD Banken stößt dieser umfassende Ansatz auf Skepsis, wie der Verband der PSD Banken vor drei Wochen deutlich gemacht hat (vgl. BZ vom 15. Juli). Die mit wenigen Filialen operierende Gruppe will sich auf digitale Erreichbarkeit und Immobilienexpertise konzentrieren.

Mit dem Angebot von Vermittlungsdiensten sind die PSD Banken nicht allein: Die Volksbank Raiffeisenbank Würzburg vermittelt über den „VR-PrivatAssistenten“ Handwerker und bietet Hilfe bei Anträgen. Die Leipziger Volksbank hatte zeitweilig ihrerseits ein Projekt namens „PIA“ getestet. Die „Persönliche interaktive Ansprechpartnerin“ hat in Filialen den Beraterkontakt per Videoschalte ermöglicht.