AKTIEN UND FONDS

Qualität zahlt sich aus

Dividendenaristokraten

Qualität zahlt sich aus

Erst hat die Telekom mit einer niedrigeren Dividende enttäuscht. Jetzt hat Daimler eine massive Kürzung ihrer Ausschüttung von 3,25 Euro auf 90 Cent je Aktie bekannt gegeben. Deutlich wird dabei, dass zyklische Titel wie Autobauer aufgrund der starken Schwankungen ihrer Erträge meist auf Dauer keine stetigen Ausschüttungen bieten. Daher ist auch die Strategie, auf Aktien mit den höchsten Dividendenrenditen zu setzen, nicht erfolgreich. Sie ist sogar überaus riskant, bieten doch Firmen, denen schwere Zeiten bevorstehen, häufig noch hohe Ausschüttungsrenditen. Insofern sollte solch eine Kennzahl ein Grund sein, sich eine Firma genau anzuschauen. Auf Dauer wesentlich lohnenswerter ist hingegen die Strategie, auf Titel zu setzen, die ihre Dividende über die Jahre nie gekürzt und häufig erhöht haben. Die DZ Bank stellt solche Werte als Dividendenaristokraten heraus. Denn stetige und steigende Ausschüttungen können nur solche Firmen leisten, die über ein stabiles und überzeugendes Geschäftsmodell verfügen. Vor diesem Hintergrund sind regelmäßige Ausschüttungen ein Qualitätskriterium für eine Aktie. Und langfristig zahlt sich diese Qualität aus, zumal die Dividende einen wesentlichen Teil der Performance einer Aktie darstellt. Hinzu kommt, dass die Kurse dieser Titel an der Börse weniger schwanken als hochspekulative Technologiewerte, die teilweise gar nichts an ihre Aktionäre ausschütten.Gerade am deutschen Aktienmarkt gibt es eine Reihe solcher Dividendenaristokraten. Dazu zählen vor allem die Versicherer wie Allianz, Munich Re und Hannover Rück, die in den vergangenen Jahren durch stetige Gewinne und vor allem durch stabile, hohe und häufig steigende Dividenden überzeugt haben. So kommt der Blue Chip Allianz auf eine Dividendenrendite von rund 4,5 %. Das ist gerade im aktuellen Nullzinsumfeld überaus attraktiv.Auch die BASF hat ihr Geschäftsmodell in den vergangenen Jahren kräftig in Richtung stabilere Erträge umgebaut. Inzwischen gilt der Titel nicht mehr als extremer Zykliker, sondern als Dividendenaristokrat. Die Luwigshafener dürften daher die Dividende in diesem und in den kommenden Jahren, wenn irgend möglich, auf keinen Fall kürzen, sondern sogar steigern. Und die Dividendenrendite des Chemietitels beträgt derzeit knapp 6 %.Dividendenaristokraten finden sich auch unter den Nebenwerten. So dürfte die Deutsche Euroshop ihre Ausschüttung weiter auf 1,55 Euro je Anteilschein steigern, woraus sich eine Dividendendenrendite von mehr als 6 % errechnet. Und der Immobilienkonzern Hamborner Reit hat gerade angekündigt, der Hauptversammlung eine auf 47 Cent erhöhte Dividende vorzuschlagen, so dass die Dividendenrendite fast 5 % beträgt.Werner Rüppel