25. DEUTSCHER SPARKASSENTAG

Regulierung frisst bis zu 10 Prozent des Ergebnisses

DSGV: Größe spielt zunehmend eine Rolle für Erfolg

Regulierung frisst bis zu 10 Prozent des Ergebnisses

ahe Düsseldorf – Die europäische Bankenregulierung macht sich nach Angaben des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) zunehmend auch im Ergebnis der Sparkassen bemerkbar. Nach Angaben von Karl-Peter Schackmann-Fallis, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied im Verband und dort für Regulierungsfragen zuständig, sind mittlerweile 5 bis 10 % des Vorsteuerergebnisses betroffen. Dies habe die Analyse einiger “Mustersparkassen” ergeben, die sich der DSGV exemplarisch angeschaut habe. “Dies ist in diesen Zeiten eine massive Belastung.”Schackmann-Fallis verwies auf dem Sparkassentag vor Journalisten darauf, dass die regulatorischen Kosten vor allem für kleinere Institute ein zunehmendes operatives Risiko darstellten. Erstmals spiele jetzt auch die Größe der Institute eine Rolle für den wirtschaftlichen Erfolg, sagte er. Dies zeigten unter anderem Fusionsüberlegungen innerhalb des Sparkassenlagers, die nicht wie bisher üblich zum Beispiel auf Gebietsreformen basierten.Hoffnung macht dem DSGV aber, dass die Belange der kleineren Banken auch in Brüssel offenbar zunehmend Gehör finden. “In der Politik zeigt sich mittlerweile ein Umdenken”, betonte Schackmann-Fallis, der beim Regulierungsthema “ein neues Stadium der Sensibilität” erreicht sieht. Der Leitgedanke der Proportionalität, der früher allenfalls in Sonntagsreden eine Rolle gespielt habe, werde mittlerweile wieder deutlich stärker berücksichtigt. Dies gelte sowohl für EU-Kommissar Jonathan Hill als auch für die European Banking Authority (EBA) oder die Aufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Bekenntnisse zur Proportionalität müssten sich jetzt allerdings noch konkret in der Gesetzgebung niederschlagen. Umdenken in der PolitikHill hatte erst in der vergangenen Woche angekündigt, dass er bei der Umsetzung der Umfrage in der Kreditwirtschaft über Korrekturvorschläge in der EU-Finanzmarktregulierung (“Call for Evidence”) dem Prinzip der Proportionalität mehr Bedeutung beimessen und verstärkt unter anderem auf mittelständische Unternehmen Rücksicht nehmen wolle. Der sogenannte KMU-Unterstützungsfaktor solle nicht nur erhalten, sondern möglicherweise sogar noch verbessert werden.Der KMU-Skalierungsfaktor liegt aktuell bei rund 0,76 % und besagt, dass Kredite für kleinere und mittelgroße Unternehmen nur mit rund 76 % des sonst üblichen Eigenkapitals zu unterlegen sind. Auch der Sparkassenverband hatte sich vehement für diesen Faktor starkgemacht, der gerade den mittelständischen Kunden der Sparkassen zugutekomme. “Wir gehen mittlerweile von einem Erhalt aus”, so Schackmann-Fallis, der darauf verwies, dass mittlerweile auch die EBA ihren Widerstand aufgegeben hat. Der DSGV setzt sich in Brüssel weiterhin auch für Erleichterungen und weniger umfangreiche Meldeanforderungen der Sparkassen ein.