Regulierung verschlingt 260 Arbeitstage pro Jahr
jsc Frankfurt – Regionale Banken müssen für neue Regelwerke im Durchschnitt insgesamt 260 Arbeitstage pro Jahr aufwenden. Knapp die Hälfte davon entfällt auf das Beratungsprotokoll, wie der Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband (RWGV) in einem Newsletter berichtet. Der Verband hat beispielhaft 19 Volks- und Raiffeisenbanken aus der Region zu elf ausgewählten Regelwerken befragt.Während der Aufwand für das Beratungsprotokoll vor allem vom Umfang der Wertpapierberatung abhängt, treffen andere Regulierungsvorhaben kleine Banken mit wenigen Mitarbeitern “deutlich überproportional”. So seien Kredit- und Liquiditätsmeldungen, IT- und Compliance-Anforderungen gerade für kleine, auf regionale Mittelstandsfinanzierung fokussierte Institute besonders aufwendig, wie der Verband weiter berichtet. Die befragten Banken verfügten über eine Mitarbeiterzahl von 9 bis 600 und eine Bilanzsumme von 40 Mill. bis 4,5 Mrd. Euro. Im Durchschnitt liegen die Werte der befragten Banken bei 120 Mitarbeitern und 900 Mill. Euro, wie der RWGV aufschlüsselt. Banken unter FusionsdruckBranchenvertreter und Berater diskutieren bereits seit langem, ob die Regulierung kleine Institute überproportional trifft – und Banken somit unter Druck stehen, mit anderen Häusern zu fusionieren. Das betrifft vor allem Volks- und Raiffeisenbanken, die im bundesweiten Durchschnitt mit einer Bilanzsumme von rund 700 Mill. Euro und 150 Mitarbeitern je Institut deutlich kleiner sind als die Sparkassen, die auf 2,7 Mrd. Euro und 590 Mitarbeiter kommen. Im vergangenen Jahr purzelte die Zahl der Volks- und Raiffeisenbanken um 23 auf 1 078, während bei den Sparkassen der Wert um 6 auf 417 nachgab.