Reiche lieben Deutschland als Immobilienstandort

Bericht: Deutsche Vermögende sind bei der Jagd nach Betongold Weltspitze - Berlin und Frankfurt gefragt

Reiche lieben Deutschland als Immobilienstandort

tl Frankfurt – Wer in Deutschland viel Geld hat, investiert am liebsten im eigenen Land, vor allem in Immobilien. Sie sollten aber möglichst risikolos sein, ergab eine Befragung von 500 weltweit führenden Vermögensverwaltern und Bankern im Rahmen des jährlich erscheinenden Wealth Report des Immobilienberaters Knight Frank. Beim Run auf Immobilien waren deutsche Privatinvestoren in den vergangenen zwölf Monaten Weltspitze (s. Grafik). 80 % haben ihren Anteil am eigenen Vermögensbestand erhöht, gefolgt von den Philippinen (78 %), Kanada (71 %), den USA (61 %) und Großbritannien (50 %). Auf der anderen Seite wird Deutschland auch bei den Reichen (ab 5 Mill. Dollar investierbares Nettovermögen) und Superreichen (ab 50 Mill. Dollar investierbares Nettovermögen) als Investitionsziel immer beliebter, gerade bei Immobilien. “Die meisten dieser vermögenden Investoren kommen aus Großbritannien, gefolgt von den USA, Russland und der Türkei”, sagte Sven Henkes von Ziegert Knight Frank Frankfurt der Börsen-Zeitung. Top-Wohn-Standort ist Berlin, gefolgt von Frankfurt. Dort sind die Preise auch im internationalen Vergleich stark gestiegen. Knight Frank rechnet in der Hauptstadt für den Zeitraum von Dezember 2017 bis Dezember 2018 bei gehobenen Wohnimmobilien mit einem Anstieg von durchschnittlich 7 %. Damit liege Berlin im weltweiten Vergleich gleichauf mit Hongkong und Sidney (Platz 2) und hinter Paris (9 %). Bei den von Knight Frank vermittelten Wohnimmobilien kommt die Hälfte der Investoren aus der unmittelbaren Umgebung (lokal) und jeweils ein Viertel aus dem übrigen Deutschland oder aus dem Ausland. Bei den teuersten 5 % der Wohnimmobilien steigt der internationale Anteil auf 43 % und der nationale auf 40 %, so Henkes. Die Hälfte dieser Wohnobjekte wird von den Reichen und Superreichen selbst genutzt. “Deutschland wird als politisch und rechtlich stabil sowie wirtschaftlich prosperierend von den Vermögenden hoch geschätzt”, ergänzte Elvin Durakovic von Knight Frank Consult in Frankfurt. Bei gewerblichen Immobilieninvestments war Berlin 2017 mit 10,4 Mrd. Dollar als zweite europäische Stadt hinter London unter den Top-10-Städten weltweit vertreten. Besonders gern gesehen werden hierzulande Mietvertragslaufzeiten von fünf, zehn oder gar 15 Jahren, während es anderswo häufig nur wenige Jahre seien, so Durakovic.